Greta Thunberg hat bei der Goldenen Kamera einen flammenden Appell für die Rettung des Weltklimas gehalten. "Wir stehen jetzt an einem Scheideweg unserer Geschichte", sagte die 16-jährige Aktivistin am Samstagabend in Berlin. Sie rief Prominente auf, ihre Stimme zu erheben, da sie Einfluss auf Milliarden Menschen weltweit hätten.
Thunberg, die zur Symbolfigur einer Protestwelle geworden ist, weil sie immer freitags für einen beherzteren Kampf gegen den Klimawandel demonstriert, statt zur Schule zu gehen, wurde mit einem Sonderpreis Klimaschutz ausgezeichnet.
"Die Schülerin aus Schweden hat uns aufgerüttelt", sagte Laudator Michael "Bully" Herbig bei der Gala im stillgelegten Flughafen Tempelhof. Thunberg sei ein "echtes Phänomen". Mit Hass und Häme werde man sie nicht aufhalten. Von den Zuschauern im Saal gab es Standing Ovations für Thunberg. Den Preis widmete sie denjenigen, die den Hambacher Forst schützten und die fossile Energie im Boden beließen.
Rund 1200 Gäste waren zur Verleihung des Film- und Fernsehpreises eingeladen. Steven Gätjen moderierte den Abend. Das ZDF übertrug die Preisverleihung, die von der Funke-Mediengruppe veranstaltet wird. Zur Eröffnung sang die Boygroup Westlife. Im Publikum saßen unter anderem Schauspieler Jan Josef Liefers, Moderator Kai Pflaume und die US-Schauspielerin Jessica Chastain.
Auf dem pinkfarbenen Teppich erschien auch der österreichische Künstler Tom Neuwirth, bisher bekannt als Conchita Wurst. Zuletzt zeigte er sich auf Bildern eher maskulin und nannte sich "Wurst". In Berlin erschien er mit dicker Metallkette und schwarzer Corsage.
Über die Verleihung mehrerer Preise entschied eine Jury, zu der auch die Schauspieler Nadja Uhl und Richy Müller ("Tatort") gehörten. Geehrt wurde etwa die Schauspielerin Anna Schudt. Die 45-Jährige bekam eine Goldene Kamera als beste Darstellerin für ihre Rolle im ZDF-Film "Aufbruch in die Freiheit". Das Familiendrama über die Lage von Frauen in den Siebzigerjahren wurde auch als bester Fernsehfilm prämiert. "Ich bin so stolz auf diesen Film", sagte Schudt. Und fügte hinzu: "Das nächste Mal spiele ich wirklich was Lustiges, Papi."
Bereits bekannt war, dass die britische Schauspielerin Vanessa Redgrave für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden sollte. Sie konnte aber nicht selbst kommen. "Sie hatte letzte Woche einen Unfall. Obwohl es ihr jeden Tag besser geht, haben ihr die Ärzte striktes Reiseverbot erteilt", hatten die Veranstalter erklärt.
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Greta Thunberg in ungewohnter Robe: Die 16-jährige Schwedin trägt normalerweise Zöpfe, bei der Verleihung der Goldenen Kamera trug sie die Haare offen zu ihrem weißen Kleid.
Laudator Michael "Bully" Herbig bezeichnete die Schwedin als "echtes Phänomen", das uns aufgerüttelt habe.
Rund 1200 Gäste waren zur Verleihung der Goldenen Kamera im stillgelegten Flughafen Tempelhof in Berlin. Für Thunberg gab es stehende Ovationen.
Steven Gätjen moderierte die Preisverleihung.
Die Schauspielerin Anna Schudt wurde ebenfalls mit der Goldenen Kamera für ihre Rolle im ZDF-Drama "Aufbruch in die Freiheit" geehrt. In ihrer Rede richtete sie sich auch an ihren Vater: "Das nächste Mal spiele ich wirklich was Lustiges, Papi."
Der Buchautor Frank Schätzing hielt die Laudatio auf die "Beste TV-Dokumentation Natur und Umwelt".
Die ging an Dirk Steffens für seine Dokumentation "Terra X: Faszination Erde", die stets mehrere Millionen Zuschauer begeistert.
Auf dem pinkfarbenen Teppich erschien auch der österreichische Künstler Tom Neuwirth, bisher bekannt als Conchita Wurst. Zuletzt zeigte er sich auf Bildern eher maskulin und nannte sich "Wurst".
Die Band Pur wurde mit der Goldenen Kamera für die "Beste Musik International" ausgezeichnet. Als Dankeschön performten sie ihre aktuelle Single "Zu Ende träumen".
Während der Ehrung von Pur trat überraschend der TV-Moderator Thomas Gottschalk auf die Bühne. Hinter dem Auftritt steckte eine verlorene Wette aus "Wetten, dass..?"-Zeiten: "Ich habe 18 Jahre lang kein Auge zugetan wegen dieser verlorenen Wette", sagte er.
Als "Beste Schauspielerin International" wurde Jessica Chastain (hier mit Ehemann Gian Luca Passi de Preposulo) geehrt. "Sie nutzt die Strahlkraft ihrer Filme, um ein Frauenbild zu schaffen, das längst überfällig ist", hieß es in der Laudatio.
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