TV-Auszeichnungen »Klima Update« von RTL für Grimmepreis nominiert

74 Produktionen sind für die renommierteste Auszeichnung der deutschen TV-Branche nominiert. Häufig geht es um gesellschaftspolitische Themen – in Reportagen, aber auch in Unterhaltungsformaten.
»Klima Update«-Moderatoren Bernd Fuchs (links) und Christian Häckl

»Klima Update«-Moderatoren Bernd Fuchs (links) und Christian Häckl

Foto: Stefan Gregorowius / RTL

Eine vergebene Chance für die ARD – und die Aussicht auf einen Grimmepreis für RTL auf überraschendem Terrain? Das Grimme-Institut hat die RTL-Wetterredaktion für einen Spezialpreis in der Kategorie »Information & Kultur« nominiert: Mit der Konzeption einer zweiminütigen Sendung namens »Klima Update« war der Privatsender in die Bresche gesprungen, nachdem die ARD den Vorschlag »Klima vor Acht«-Sendung vor der »Tagesschau« zurückgewiesen hatte.

Neuartige Showformate, modernes Kinder- und Jugendfernsehen und eindringliche Dokus über die Coronapandemie: Aus mehr als 760 Einreichungen hat das Grimme-Institut 74 Produktionen und Einzelleistungen für die diesjährigen Grimme-Preise nominiert. Die Preisträger werden am 31. Mai veröffentlicht, die Preise am 26. August im Theater der Stadt Marl verliehen, wie das Institut am Donnerstag bekannt gab. (Hier die komplette Liste )

Unter den Nominierten im Bereich »Unterhaltung« sind etwa Showformate mit »Wer stiehlt mir die Show?« (ProSieben) nach einer Idee von Joko Winterscheidt, »LOL: Last One Laughing« (Amazon Prime Video) und »MaiThink X – Die Show« (ZDF/ZDFneo). Aber auch Comedyserien sind im Rennen wie die von Christian Ulmen ko-produzierte Serie »Die Discounter« oder der ZDF-Neo-Achtteiler »Deadlines«, bei dem SPIEGEL-Redakteurin Nora Gantenbrink zusammen mit Johannes Boss das Buch schrieb.

Für die junge Zielgruppe griffen Produktionen wie »ECHT« (ZDF), »Die Frage« (BR/funk) oder »Am Limit?! Jetzt reden WIR!« (HR) mit großer Sensibilität und Selbstverständlichkeit Themen der psychischen Gesundheit, Diversität und Inklusion auf, lobte die Kommission »Kinder und Jugend«.

»Diversität von Lebensentwürfen und Lebensrealitäten«

Das Fernsehjahr 2021 sei natürlich von der Coronakrise mitgeprägt worden, sagte die Direktorin des Grimme-Instituts, Frauke Gerlach. Nominiert wurden beispielsweise die Serie »Charité intensiv: Station 43« (rbb) und das siebenstündige TV-Special »Joko und Klaas LIVE: Pflege ist #NichtSelbstverständlich« (ProSieben).

»In diesem Wettbewerbsjahr haben wir vermehrt Serien und Filme sehen können, welche die Diversität von Lebensentwürfen und Lebensrealitäten aufnehmen und Perspektivwechsel ermöglichen«, sagte Gerlach. Nominiert worden seien Produktionen, die überzeugend Geschichten aus der Sicht von queeren Figuren erzählten – zum Beispiel die Serien »All you need« (ARD Degeto) und »WIR« (ZDF/ZDFneo), die Realityshow »Princess Charming« (RTL+/Vox) oder der Dokumentarfilm »Uferfrauen – Lesbisches L(i)eben in der DDR« (ZDF).

Für ihre besondere journalistische Leistung bei der Afghanistan-Berichterstattung nominierte die Kommission die Journalistin Katrin Eigendorf (ZDF). Außerdem auf der Liste stehen der Meteorologe Özden Terli (ZDF) für seine Beiträge zum Thema Hochwasser und Klima und die Redaktion von »Monitor« (WDR) für einen Beitrag über das Zurückdrängen von Flüchtlingen an der kroatisch-bosnischen Grenze.

Der undotierte Grimme-Preis zeichnet Fernsehsendungen und -leistungen aus, die als vorbildlich und modellhaft bewertet wurden. Er gilt als einer der wichtigsten Preise für Qualitätsfernsehen in Deutschland. Stifter des Preises ist der Deutsche Volkshochschul-Verband. Die Auszeichnung wird seit 1964 jährlich verliehen.

feb/dpa

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