Satire in "heute-show" Oliver Welke darf Osterhasen kreuzigen

Ist das Satire oder muss das weg? Oliver Welke hatte in seiner "heute show" einen Plüsch-Osterhasen ans Kreuz genagelt. Mehrere Strafanzeigen gingen ein, nun hat die Staatsanwaltschaft entschieden.
"heute-Show"

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Foto: ZDF/ heute-show

Jan Böhmermann löste mit seinem Erdogan-Gedicht eine diplomatische Krise zwischen Deutschland und der Türkei aus. Der Streit über die ZDF-"heute show" von Anfang April  ist eine Nummer kleiner: Es geht um den Osterhasen.

In seiner Sendung war Moderator Oliver Welke der Frage nachgegangen, inwieweit der Osterhase eine "zentrale Figur der christlichen Mythologie" ist. Zur Untermalung zeigte er ein Gemälde des letzten Abendmahls mit einem Hasen als Jesus und einem an ein Kreuz genagelten Plüschhasen.

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Foto: ZDF/ heute-show

Dagegen gingen mehrere Strafanzeigen bei der Staatsanwaltschaft Mainz ein. Die aber erkennt keinen Straftatbestand und sieht daher von einem Ermittlungsverfahren gegen Welke ab, wie die Leitende Oberstaatsanwältin Andrea Keller nun mitteilte.

Es lägen keine Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen vor, heißt es in der Begründung. Und weiter führt Keller aus: "Es ist nicht feststellbar, dass der in Rede stehende Beitrag - mag er auch manchen als geschmacklos erscheinen oder gläubige Christen empören - dergestalt beschimpfenden Charakter im strafrechtlichen Sinne hätte, dass er Glaubensinhalte verächtlich machen würde und deshalb geeignet wäre, den öffentlichen Frieden zu stören."

Immer wieder beschäftigt Satire die Gerichte, oder Satiriker müssen öffentlich zurückrudern. Erst im Februar hatte sich Moderator Welke bei einem AfD-Sachverständigen entschuldigen müssen, über dessen Stottern er sich lustig gemacht hatte. Der Mann leidet tatsächlich an einer Sprachstörung. Ähnlich erging es einen Monat später Mario Barth, der sich ebenfalls wegen eines missglückten Gags entschuldigen musste.

brs
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