Fotostrecke

Ehrungen für ZDF und RTL: Das ist international prämiertes Fernsehen

Foto: CARLO ALLEGRI/ REUTERS

International Emmys ZDF-Ärztedrama und RTL-Macherin preisgekrönt

Große Ehre für deutsche Fernsehschaffende: Bei der Verleihung der International Emmy Awards in New York wurde RTL-Chefin Anke Schäferkordt mit einem Ehrenpreis bedacht. Überraschender war der Triumph der ZDF-Produktion "Das Wunder von Kärnten".

New York/Hamburg - Der Titel war kitschig: "Das Wunder von Kärnten", da versuchte sogar der Hauptdarsteller zu intervenieren. Am Ende ließ sich Ken Duken doch auf das Ärztedrama ein, in dem er einen jungen Mediziner spielt, der auf sich allein gestellt eine Notoperation an einem dreijährigen Mädchen vornehmen muss, um das Kind zu retten. Am Montagabend wurde der ZDF-Film nun mit einem der wichtigsten Fernsehpreise der Welt bedacht.

Bei der Verleihung der International Emmys  in New York wurde RTL-Chefin Anke Schäferkordt mit einem Ehren-Emmy gewürdigt. Der deutsche Schauspieler Heino Ferch ging hingegen leer aus.

"Das Wunder von Kärnten" setzte sich gegen drei Produktionen aus Großbritannien, Japan und Uruguay durch. Der Film erreichte der Produktionsfirma Rowboat zufolge im vergangenen Jahr im ZDF einen Marktanteil von 17,1, beim ORF sogar von 33 Prozent. Der Schauspieler Ken Duken, der die männliche Hauptrolle an der Seite von Julia Koschitz spielte, hatte sich im Vorfeld keine Hoffnungen auf die begehrte Fernsehauszeichnung gemacht. "Es war eine krasse Konkurrenz. Ich hätte nicht damit gerechnet", sagte Duken nach der Preisverleihung in der Nacht zum Dienstag der Nachrichtenagentur dpa.

Fotostrecke

Ken Duken: Auf sie mit Gefühl!

Foto: ZDF

Der Gewinn des International Emmys für "Das Wunder von Kärnten" habe ihn völlig überwältigt. "Ich krieg's gerade noch gar nicht gegriffen", sagte der 34-Jährige. Der ZDF/ORF-Film über einen jungen Mediziner sei aber auch für ihn etwas ganz Besonderes: "Die Dreharbeiten waren auch sehr viel intensiver, als man das dem Film glaube ich ansieht", sagte Duken. "Das ist alles im Nachhinein immer wieder in meinem Unterbewusstsein hochgekommen und hat mich dann eher in meinen Alpträumen erwischt als beim Dreh."

Sean Bean statt Heino Ferch

RTL-Chefin Schäferkordt erhielt den Preis für ihre Verdienste um den Sender und das Privatfernsehen. Die 50-Jährige bekam die Auszeichnung aus den Händen von Boxer Wladimir Klitschko - der für sie auf die Knie ging. "Von solch einer Ehre hätte ich nie zu träumen gewagt. Erst recht nicht davon, dass Wladimir Klitschko einmal für mich auf die Knie geht", sagte Schäferkordt. "Man braucht viel Leidenschaft, um gutes Fernsehen zu machen. Die Mitarbeiter von RTL haben diese Leidenschaft, und deshalb stehe ich hier nur stellvertretend für Tausende."

Heino Ferch musste sich einem Briten geschlagen geben. Statt seiner gewann Sean Bean ("Game of Thrones") den Preis für sein Wirken im Film "Accused". Ferch gehörte mit seiner Rolle als Polizeipsychologe in "Spuren des Bösen - Racheengel" zu den vier Nominierten der Kategorie Bester Schauspieler. Er wird in dem Film zufällig Geisel in einem Wiener Buchladen. Unvermutet erschießt sich der Gangster - und Ferch versucht die Hintergründe der Bluttat herauszufinden. Regie bei der österreichischen Produktion führte Andreas Prochaska ("In 3 Tagen bist du tot").

Die International Emmys sind ein Ableger der US-Emmys, des wichtigsten Fernsehpreises der Welt. Auch die für nichtamerikanische Produktionen vergebenen Auszeichnungen sind sehr begehrt, haben aber nicht annähernd den Glanz der Primetime Emmys. Vom US-Publikum werden die International Emmys nicht übermäßig wahrgenommen, doch in Fachkreisen sorgt schon eine Nominierung immer wieder für Aufsehen.

feb/dpa/AP
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten