ZDF stellt klar Böhmermann-Sendung ist Satire
Nach fünfzehn Stunden Ausnahmezustand im Social Web hat das ZDF nun eine Stellungnahme in der Causa Böhmermann abgegeben.
TV-Moderator Jan Böhmermann hatte am Mittwoch in einem vorab veröffentlichten Ausschnitt seiner Sendung "Neo Magazin Royale" behauptet, das im ARD-Talk von Günther Jauch ausgestrahlte Video mit dem berüchtigten Stinkefinger des griechischen Finanzministers Giannis Varoufakis manipuliert zu haben.
Jetzt stellt das ZDF klar: Die Böhmermann-Sendung ist Satire.
ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler ironisch zu SPIEGEL ONLINE: "Wir sehen uns gezwungen, das 'Neo Magazin Royale' zukünftig als Satiresendung zu kennzeichnen." Für die Moderation des "heute-journals" werde Jan Böhmermann "sicherheitshalber vorerst ausgeschlossen".
Bei Twitter, Facebook und in den Medien war der Böhmermann-Coup seit Mittwochabend das meistdiskutierte Thema. Viele Kommentatoren sahen in Böhmermanns Aktion unabhängig von dessen Echtheit eine geniale Mediensatire. Direkt Betroffene verlangten Beweise für die Behauptung: So forderte die Produktionsfirma i&u, die für "Günther Jauch" zuständig ist, von Böhmermann und dem ZDF Beweise. Man gehe davon aus, dass diese in kürzester Zeit vorgelegt werden, heißt es in einem Statement der Firma.
Böhmermann wiederum hatte - so krude, wie das klingt - in einer Videobotschaft die Echtheit seiner Fälschung unterstrichen: "Unser Video ist zu 100 Prozent echt. Wer das Gegenteil behauptet, ist ein Lügner. Als Entschuldigung und Zeichen des guten Willens gegenüber unseren europäischen Freunden sollten Günther Jauch und die Redaktion der 'Bild'-Zeitung umgehend die Eurozone freiwillig verlassen. Die Unterstellung, dass das Video ein von uns manipulierter Fakefake-Fakefakefake sei, ist absolut haltlos."
Im Video: Varoufakis zu #Varoufake