Falschaussagen von Lisa Fitz zu Corona-Impftoten SWR entfernt »Spätschicht«-Sendung aus Mediathek

Der SWR nimmt die jüngste Ausgabe der Satiresendung »Spätschicht« aus der Mediathek. Der Sender war wegen Falschaussagen der Kabarettistin Lisa Fitz zur Zahl der Todesfälle nach Coronaimpfungen unter Druck geraten.
Lisa Fitz in der »Spätschicht«-Sendung vom 10. Dezember

Lisa Fitz in der »Spätschicht«-Sendung vom 10. Dezember

Foto: wdr

Der Südwestfrundfunk (SWR) hat im Umgang mit einem Auftritt der Kabarettistin Lisa Fitz in der Satiresendung »Spätschicht« Fehler eingeräumt. Fitz hatte in der Ausgabe vom 10. Dezember behauptet, allein in der EU seien »die Folgen durch die Covid-19-Impfstoffe« für 5000 Menschen tödlich gewesen – eine von den Fakten nicht gedeckte Falschinformation. Zudem entfernt der Sender die Ausgabe der Sendung aus der ARD-Mediathek und aus seinem eigenen Onlineangebot. (Lesen Sie hier, warum es sich um eine Falschaussage handelte.)

»Die Kritik an dieser Ausgabe der ›Spätschicht‹ trifft uns zu Recht«, sagte Clemens Bratzler, SWR Programmdirektor für Information, Sport, Fiktion, Service und Unterhaltung in einer am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme  des Senders. In einer ersten Stellungnahme am Samstag hatte der SWR die Aussagen Fitz' zwar auch als problematisch bezeichnet, deren Veröffentlichung aber noch mit dem Zulassen von Meinungsvielfalt verteidigt.

Diese Einschätzung korrigiert der SWR nun: »Die Meinungsäußerungsfreiheit gilt jedoch nicht unbegrenzt, sondern endet auch in einer Comedy- oder Satiresendung bei falschen Tatsachenbehauptungen. Die Aussage von Lisa Fitz zur Anzahl der Impftoten ist nachweislich falsch. Daher werden wir diese Ausgabe der ›Spätschicht‹ in der ARD Mediathek und auf allen SWR-Plattformen und -Kanälen depublizieren«, sagte Bratzler.

Die erste Reaktion des Senders sei falsch gewesen, »weil es hier eben nicht um eine Meinungsäußerung geht. Die dadurch ausgelöste Diskussion trifft uns im SWR, aber wir möchten allen Kritikerinnen und Kritikern ausdrücklich danken. Die Debatte schärft unseren Blick auf die journalistischen Standards und die Wirkung unserer Angebote«, so Bratzler weiter.

Die betreffende »Spätschicht«-Sendung war bereits am vorvergangenen Freitag im SWR ausgestrahlt worden. Vereinzelt wurde der Auftritt von Lisa Fitz in den sozialen Medien bereits kurz danach kritisiert. Am Freitag, also eine Woche nach der Erstausstrahlung, berichtete die »tageszeitung« (»taz«) über die Aussagen der 70-Jährigen  anlässlich der anstehenden Wiederholung der Sendung auf 3sat in der Nacht auf Samstag, der Autor des Artikels machte auf Twitter darauf aufmerksam . 3sat entschied sich daraufhin, die Sendung nicht ins Programm und in die Mediathek zu nehmen.

fdi
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