Frauenanteil bei "Menschen 2017" Relevant sind nur die Männer

Markus Lanz, Christian Lindner
Foto: ZDF/ Sascha BaumannChristian Lindner erzählte über die abgebrochenen Jamaika-Sondierungsgespräche, Elyas M'Barek über den Publikumshit "Fack Ju Göhte 3" und Mark Forster über, nun ja, seine Schulzeit. Männer haben wirklich einiges zu erzählen. Frauen offenbar nicht so.
Denn in den 135 Minuten des ZDF-Jahresrückblicks "Menschen 2017" mit Markus Lanz kamen gerade mal zwei weibliche Gäste zu Wort, die Weltenbummlerin Heidi Hetzer und Apnoe-Taucherin Anna von Boetticher.
Eine zumindest fragwürdige Zusammenstellung. In jedem Fall aber ungeschickt vor dem Hintergrund der vergangenen Debatten über Diversität, Teilhabe und Sexismus.
Auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE erklärt das ZDF: "Das Geschlecht der Gäste spielt bei der Zusammenstellung der Sendung keine Rolle." Unter den angefragten Gästen seien allerdings noch mehr Frauen gewesen, die hätten aber alle nicht teilnehmen können. Außerdem habe Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus, die bereits angekündigt war, kurzfristig absagen müssen.
Ist es wirklich so einfach? Die Erklärung des ZDF macht jedenfalls hellhörig: "'Menschen 2017' bietet eine bunte Mischung. Einen Überblick über alle relevanten Themen des Jahres bietet - neben weiteren thematischen Jahresrückblicken - die ZDF-Sendung "Album 2017." Im Umkehrschluss heißt das: Frauen und Relevanz, das spielte bei der Sendung "Menschen 2017" für das ZDF wohl keine große Rolle.