Nach Trennung vom WDR ZDF will weiter mit Moderatorin El-Hassan arbeiten

Nemi El-Hassan moderiert weiter für eine ZDF-Sendung
Foto:Tilman Schenk / WDR
Auch nach der nicht zustande gekommenen Tätigkeit für den WDR wird Nemi El-Hassan weiter für das ZDF tätig sein. Das bestätigte der Sender auf Nachfrage. El-Hassan gehört zum Moderatoren-Team der Sendung »Der Fall«, die für das Jugendangebot Funk von ARD und ZDF produziert wird. Die »Bild«-Zeitung berichtete zuerst darüber.
Das ZDF schreibt in seinem Statement, die betreuende Redaktion stehe in engem Austausch mit der Autorin und sehe »aufgrund der bisherigen Zusammenarbeit keinen Anlass, an ihrer journalistischen Professionalität zu zweifeln.« Grundsätzlich gelte: Wer eindeutig und öffentlich das Existenzrecht des Staates Israels in Zweifel ziehe oder sich antisemitisch äußere und dies nicht glaubhaft revidiere, könne nicht für das ZDF oder für Produktionen des ZDF arbeiten.
Zuvor hatte sich der WDR endgültig gegen eine Zusammenarbeit mit der Journalistin Nemi El-Hassan entschieden. Sie sollte ab November für den Sender das Wissenschafts-Magazin »Quarks« moderieren. Der WDR sah das nötige Vertrauen für eine zukünftige Zusammenarbeit nicht mehr vorhanden.
El-Hassan wird Antisemitismus vorgeworfen, weil sie vor einigen Jahren an einer Al-Kuds-Demo in Berlin teilgenommen hatte. Bei den alljährlichen Al-Kuds-Demos in Berlin waren in der Vergangenheit immer wieder antisemitische Parolen gerufen und Symbole der proiranischen libanesischen Hisbollah-Bewegung gezeigt worden. El-Hassan hatte sich nach einem Bericht der »Bild« in einem Statement von der Demo distanziert.
Für das Format »Der Fall« ordnet El-Hassan, die auch Ärztin ist, Kriminalfälle aus medizinischer Sicht ein.