Österreichische Kaiserin Netflix plant "Sissi"-Serie

Von "The Empress" seien zunächst sechs Folgen geplant: Eine Netflix-Serie soll die ersten Monate von Kaiserin Elisabeth am Hof erzählen - es ist nicht das einzige Filmprojekt, das sich gerade an dem Stoff abarbeitet.
Machte die Sissi berühmt: Romy Schneider als junge Kaiserin

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Foto: ddp images

Mehr als 60 Jahre ist es mittlerweile her, dass der erste "Sissi"-Film mit Romy Schneider über die frühen Jahre von Kaiserin Elisabeth gedreht wurde, alt wird der Stoff aber offenbar nie: Vor wenigen Monaten erst wurde bekannt, dass die Regisseurin und Drehbuchautorin Frauke Finsterwalder mit den Klischees um "Sissi" aufräumen und einen "feministischen Film mit Elementen der tiefschwarzen Komödie" auf die Leinwand bringen wollte.

Nun soll sich ein weiteres Projekt dem Leben von Kaiserin Elisabeth annehmen: Nach einem Bericht des Medienmagazins "DWDL"  will Netflix "Sissi" zur Serie machen. Geplant seien vorerst sechs Folgen von jeweils 45 Minuten. Der Streamingdienst bestätigte dies demnach. Das Serienprojekt läuft unter dem Namen "The Empress" ("Die Kaiserin"). Damit schließt Netflix - zumindest dem Namen nach - an eine weitere extrem erfolgreiche Königinnenerzählung an: "The Crown".

Kreativer Kopf hinter "The Empress" ist laut "DWDL" Katharina Eyssen, die nicht zum ersten Mal mit Netflix zusammenarbeitet. Bereits im vergangenen Jahr schrieb sie als Head-Autorin die Drehbücher für die Miniserie "Zeit der Geheimnisse", die mit Corinna Harfouch, Christiane Paul und Leonie Benesch auf die Bildschirme wanderte.

Neue Figuren sollen ausgelotet werden

Sissi-Verfilmungen in den letzten Jahrzehnten hätten fast immer eine Art Komplettheitsanspruch gehabt, sagte Eyssen dem Medienmagazin. "Es sollte immer das ganze 'schicksalhafte' Leben abgebildet werden." In dem Netflix-Projekt hingegen gehe es erst einmal nur um die ersten Monate, an denen Sissi an den Wiener Hof kam. Damit hält man sich die Tür für weitere Staffeln offen. Denn wie Fans der populären Romy Schneider-Trilogie wissen, geschieht nach Elisabeths Einzug bei Franz noch eine ganze Menge.

"Wir werden viele Figuren und Konstellationen ausloten, die bislang nicht wirklich beachtet wurden", sagt Eyssen. Das wolle man frei vor dem Hintergrund historischer Vorlagen erzählen, an anderen Stellen verspreche man jedoch auch Korrektheit. "Wir fühlen uns dem historischen Hintergrund, sei es die Krimkrise, die Besetzung Norditaliens durch Österreich oder die Kriege mit Preußen, sehr verpflichtet", so Eyssen. Derzeit befänden sich die Drehbücher in der Entwicklung, heißt es, bald solle das Casting beginnen. Wer die Hauptrolle übernehmen wird, ist zum derzeitigen Zeitpunkt offenbar noch unklar.

An Frauke Finsterwalders Film "Sisi - Kaiserin Elisabeth" schrieb nach Angaben des Verleihs wie schon bei ihrem Erstling Ehemann und Autor Christian Kracht mit. Aus der Perspektive von Sissis Hofdame Irma will das Duo demnach eine Frau zeigen, die sich jahrelang ohne ihren Mann auf Reisen durch ganz Europa wagt, sechs Sprachen beherrscht, Hochleistungssport treibt und mit ihrem freien Geist ganz und gar nicht in das enge Korsett des Wiener Hofes passt. Die Dreharbeiten sollen im Herbst 2020 beginnen. 

evh/AFP
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