Neuer ZDF-Chefredakteur Frey kritisiert Nebentätigkeiten von Moderatoren

ZDF-Chefredakteur Frey: "Aufgerieben von scharfen Debatten"
Foto: dapdHamburg - Der neue ZDF-Chefredakteur Peter Frey hat sich kritisch zu Nebenbeschäftigungen von Fernsehmoderatoren geäußert. "Es schadet der Glaubwürdigkeit, wenn sich ein Journalist auf diese Weise ein zweites, womöglich höheres Gehalt sichert", sagte Frey dem SPIEGEL. "Der finanzielle Anreiz" dürfe "nicht im Vordergrund stehen". Auf die Einhaltung der Regeln werde er "als Chefredakteur mit Nachdruck pochen".
Zu der von Ministerpräsident Kurt Beck angekündigten Verfassungsklage gegen den ZDF-Staatsvertrag sagte Frey, es sei "eine wichtige Aufgabe", die Rolle der Politik gegenüber dem Sender zu klären. Er hoffe, "dass daraus keine Hängepartie wird".
Frey sieht den Sender insgesamt "aufgerieben von den scharfen Debatten der vergangenen Monate". Es gebe "eine Sehnsucht bei vielen, einfach wieder normal ihren Job machen zu können". Die Spitzelvorwürfe seines Vorgängers Nikolaus Brender hätten "viele im Haus verletzt". Mit seinem DDR-Vergleich sei er "bei der Beschreibung eines tatsächlichen Problems übers Ziel hinausgeschossen. Es ging zu weit", so Frey.
Zum neuen Nachrichtenstudio des ZDF sagte der seit 1. April amtierende Chefredakteur: "Dieses Studio muss den Moderatoren und den Zuschauern noch weit mehr entgegenkommen. Die Moderatoren wirken zu klein, der Tisch zu groß. Ein Studio von dieser Dimension und mit so vielen Sendungen ist immer auch ein Entwicklungsprojekt. Da gibt es noch Spielräume: mehr Sinnlichkeit und eine bessere Präsenz der Moderatoren etwa. Daran werden wir weiter arbeiten."