Aktion »Nicht selbstverständlich« Joko und Klaas weisen in Sendung auf Pflegenotstand hin

Joko und Klaas nutzten ihre Show für eine Pflegenotstand-Sondersendung
Foto: ProSieben / dpaNormalerweise können sich die beiden Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf in der Show »Joko & Klaas gegen ProSieben« 15 Minuten frei verfügbare Sendezeit ihres Arbeitgebers erspielen. Für die Aktion »Nicht selbstverständlich« hatten die Moderatoren ProSieben diesmal um mehr Sendezeit als die sonst übliche Viertelstunde gebeten. Ihre Show »Joko & Klaas Live« am Mittwochabend nutzten sie, um auf den Pflegenotstand in Deutschland hinzuweisen. Unter dem Motto »Nicht selbstverständlich« kamen zahlreiche Frauen und Männer aus Krankenhäusern und Altenheimen zu Wort, die auf die Probleme in der Pflege hinwiesen.
So konnten Zuschauerinnen und Zuschauer beispielsweise per Kamera die Schicht einer Gesundheits- und Krankenpflegerin im Knochenmark- und Transplantationszentrum der Uniklinik Münster begleiten. Ein Kölner Krankenpfleger sagte, es sei traurig, dass eine Pandemie nötig gewesen sei, um die schlimme Situation der Pflege in Deutschland zu verdeutlichen. Und zwei Pflegekräfte machten vor allem die hohe Belastung und schlechte Bezahlung deutlich. Seit Jahrzehnten versäumten es Politik und Gesellschaft, faire Bezahlung und machbare Arbeitsmengen zu organisieren.
»Sowas stellt nämlich in so'nem Sender ein bisschen was auf den Kopf und widerspricht genau genommen jeder Regel des Fernsehens«, leitete Klaas die auf viele Stunden angelegte Pflegenotstand-Sondersendung ein. Joko ergänzte: »Ein Thema, das uns alle betrifft, mitten aus dem Leben, und dennoch zu oft ganz am Rand der allgemeinen Wahrnehmung. Viele Themen im Leben bekommen erst dann den Stellenwert, den sie verdient haben, wenn man die Gelegenheit bekommt, sich in ein Leben hineinzuversetzen, das nicht zwangsläufig das eigene ist.«
#nichtselbstverständlich
Auf Twitter trendet der Hashtag #nichtselbstverständlich und zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer loben die Aktion.
Alexander Jorde, der selbst in der Sendung als Pfleger mitmachte, nutzte den Hashtag auch, um sich an Gesundheitsminister Jens Spahn zu wenden.
Die beiden Entertainer behandeln in ihrer Sendung »Joko & Klaas Live« immer wieder gesellschaftlich relevante Themen. Die freie Sendezeit hatten sich die Moderatoren in der am Dienstag ausgestrahlten Show »Joko & Klaas gegen ProSieben« erspielt, in der sie in mehreren Wettkämpfen gegen ihren Arbeitgeber antreten.