Schmiergeldaffäre
Ex-HR-Sportchef muss 1,1 Millionen zahlen
Schadensersatz in der Schmiergeldaffäre beim Hessischen Rundfunk: Jürgen Emig, der frühere Sportchef des Senders, muss 1,1 Millionen an seinen früheren Arbeitgeber zahlen. Das teilt das Landgericht Frankfurt mit. Für den Journalisten ist es nicht das erste schmerzliche Urteil - derzeit sitzt er in Haft.
Ex-Sportchef Emig: In die eigene Tasche gewirtschaftet
Foto: DDP
Hamburg/Frankfurt am Main - Es ist ein denkbar schlechtes Geschäft: 1,1 Millionen Euro Schadensersatz muss Jürgen Emig, der frühere Sportchef des Hessischen Rundfunks (HR), an seinem Ex-Arbeitgeber mehr zahlen. Das Arbeitsgericht Frankfurt gab damit der Zahlungsklage des Senders statt. Das Urteil wurde am Mittwoch verkündet.
Emig war im Oktober 2008 vom Landgericht Frankfurt wegen Untreue und Bestechlichkeit zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden, die der Moderator derzeit verbüßt. Nach den Feststellungen der Richter hatte er zwischen 2001 und 2004 mehr als 300.000 Euro an Schmiergeld und Schleichwerbung in die eigene Tasche gewirtschaftet. Allein dadurch entstand dem Sender ein Schaden von mindestens 285.000 Euro.
Der Bundesgerichtshof hatte 2009 das Landgerichts-Urteil bestätigt.
Der Sender hatte von dem heute 65 Jahre alten Journalisten sogar 1,78 Millionen Euro Schadensersatz gefordert. Der HR hatte die Zahlungsklage Anfang 2010 eingereicht und mit Einnahmeausfällen begründet.