

"Einer wird immer übers Ohr gehauen", sagt Alberts Mutter, "das müsstest du doch langsam mal wissen!" Tatsächlich müsste Albert das langsam mal wissen. Seit 15 Jahren halten er und seine Mutter sich im Londoner East End mühsam über Wasser, sie mit einem Blumenladen, er mit Gelegenheitsjobs. Sein Vater steuert zu ihrem Leben nur Videonachrichten aus dem Knast bei. In diesem Umfeld will jede Gelegenheit genutzt sein, um an etwas Geld zu kommen. Aber dafür gleich eine Bank überfallen? So hat es Alberts Vater einst gemacht, aber Albert will es keinesfalls nachahmen. Es muss doch einen Weg aus dem Elend geben, ohne Freunde zu verraten - und vor allem, ohne von der Polizei erwischt zu werden.
"Snatch" ist die Serienadaption des gleichnamigen Films von Guy Ritchie, der nicht zuletzt durch den Umstand, dass Brad Pitt darin einen schwer verständlichen Akzent mit grobem Nuscheln verband, zu einem Überraschungserfolg wurde. 17 Jahre nach dessen Start ist eine der besten Entscheidungen der Serienmacher nun, die Geschichte um eine Gruppe Kleinkrimineller, die eigentlich nur mit Boxwetten zu Geld kommen wollen, sich dann aber unversehens mit Gangstern aus einer anderen Liga anlegen, als Vater-Sohn-Geschichte anzulegen. Denn nicht zuletzt ist "Snatch" als Serie auch ein Test, wie eine neue Generation auf Guy Ritchies slicke Cool-Britannia-Ästhetik mit ihren schmalen Anzügen und rasanten Kamerabewegungen reagiert.
Im Kino fiel dieser Test jüngst negativ aus: Ritchies "King Arthur"-Adaption floppte an den Kinokassen hart und wurde auch von Kritikern alles andere als gelobt. "Snatch" dürfte es da leichter haben, nicht zuletzt dank seines Ensembles, das aus einigen der erfolgreichsten Teen-Filme und -Serien der vergangenen Jahre rekrutiert ist: Albert wird von Luke Pasqualino gespielt, der die zweite Generation der britischen Serie "Skins" anführte. Seinen Gegenspieler, einen kubanisch-stämmigen Club-Besitzer mit Mafia-Verbindung, verkörpert Ed Westwick aus "Gossip Girl". Und nicht zuletzt ist da ein Samtjackett tragender und Kette rauchender "Redhead": Rupert Grint aus den "Harry Potter"-Filmen ist hier in seiner ersten Serienrolle zu sehen.
Ob sie sich zu einer ähnlich schlagkräftigen Truppe zusammen finden wie einst Brad Pitt, Benicio Del Toro und Jason Statham? In der SPIEGEL ONLINE Preview können Sie es herausfinden: Sechs Tage vor Start der Serie auf dem Pay-TV-Kanal Sony AXN können Sie hier die erste Folge kostenlos im Stream ansehen.
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In der Serie "Snatch" nach dem Kinofilm von Guy Ritchie schärft Vater Vic seinem Sohn Albert ein, sich niemals unterkriegen zu lassen. Kurz darauf wandert er in den Knast.
Als Erwachsenem dient sein Vater Albert als abschreckendes Beispiel. Statt als Bankräuber betätigt er sich als Box-Promoter.
Mit seinem Freund Charlie (Rupert Grint) tüftelt er einen Plan aus, mit Boxwetten den großen Reibach zu machen.
Damit kommen die beiden allerdings dem Gangsterboss Sonny (Ed Westwick) in die Quere.
"Snatch" will an den Erfolg des Gangsterkomödien-Thrillers aus dem Jahr 2000 anschließen. Damals spielte Brad Pitt als Boxer eine kleine, aber unvergessene Rolle.
SPIEGEL ONLINE zeigt die erste Folge der Serien-Neuverfilmung als Stream. Regulärer TV-Start ist am 23. Mai auf dem Pay-TV-Sender AXN.
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