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Saar-"Tatort": Jung gegen Alt

Foto: SR/ Manuela Meyer

ARD-Sonntagskrimi Der Saar-"Tatort" im Schnellcheck

Macker-Alarm im Saarland: Der "Tatort" mit Devid Striesow erzählt von kaputten Söhnen und traurigen Vaterfiguren. Ein Krimi, der so hilflos daherkommt wie die Männer, die er beschreibt.

Das Szenario:

Jung gegen Alt. Söhne gegen Väter. Pennäler gegen Pauker. Im Leichenkeller liegt ein toter Lehrer mit Schweineschwänzchen im Anus. Ein Streich von betrunkenen Schülern, die sich so am Lehrer rächen wollen, der zu Lebzeiten ein echter Schinder gewesen sein muss. Einer der Jungs bleibt im Wodkarausch im Leichenkeller zurück und erfriert. Kommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) kriegt es im Laufe der Ermittlungen mit einigen komplizierten Vater-Sohn-Konstellationen zu tun.

Der gesellschaftspolitische Auftrag:

Von der vaterlosen Gesellschaft erzählen. Oder so ähnlich. Möglichweise haben die Verantwortlichen im Sinn gehabt, vom Verschwinden männlicher Leitfiguren und der damit zusammenhängenden unterstellten Orientierungslosigkeit männlicher Heranwachsender zu berichten. Dafür bleiben die Figuren aber viel zu eindimensional.

Die beste Szene:

Eine Mutter schießt dem kriminellen Sohn das Motorrad in Flammen. Ach, hätte eine solch rabiate Mutterfigur doch auch auf das Drehbuch des Saar-"Tatort" geschaut! Bei diesem Macker-"Tatort" hätte ein weiblicher Blick nicht geschadet.

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Saar-"Tatort": Jung gegen Alt

Foto: SR/ Manuela Meyer

Die betrüblichste Szene:

Bei einem Blind Date trifft sich Stellbrink in einer Biker-Bar mit einer Braut, die als Erkennungszeichen ein T-Shirt mit der Aufschrift "Beer makes me horny" trägt. Die Fremde entpuppt sich als Kollegin Marx (Elisabeth Brück) - die Stellbrink dann noch schnell an einen Biker am Tresen vermittelt bekommt. Erstaunlich: Bei der Ermittlerarbeit sehen wir Marx fast gar nicht, dafür darf sie sich mit ihrem Bier-macht-mich-geil-Shirt am Tresen rumreichen lassen. Unappetitlich.

Der Plausibilitätsfaktor:

Sehr gering. Diffuse Geschlechterbilder treffen auf dilettantische Forensikszenen. Lesen Sie dazu am Montag auch unseren Faktencheck.

Die Bewertung:

1 von 10 Punkten. Wann endlich befreit sich der großartige Schauspieler Devid Striesow aus den Fesseln des Saar-"Tatort"?

Die ausführliche Analyse:

Lesen Sie bitte hier weiter!


"Tatort: Söhne und Väter", Sonntag, 20.15 Uhr, ARD

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