ARD-Sonntagskrimi Der Dresdner »Tatort« im Schnellcheck

Mutter liegt tot in den Stiefmütterchen: Das Dresdner Trio ermittelt in einer Gärtnerei zwischen frisch gesetzten Blumen und tief verschütteten Familiengeheimnissen. »Tatort« mit raffinierter Optik.
Winkler (Cornelia Gröschel, l.) und Gorniak (Karin Hanczewski): Auf der Suche nach verschütteten Familiengeheimnissen

Winkler (Cornelia Gröschel, l.) und Gorniak (Karin Hanczewski): Auf der Suche nach verschütteten Familiengeheimnissen

Foto: Hardy Spitz / MDR

Das Szenario:

Leichen in den Beeten, Elegien am Klavier: Nachdem die Mutter eines Familienbetriebs für Landschaftspflege mit eingeschlagenem Schädel in den jungen Stiefmütterchen gefunden worden ist, ermittelt das Dresdner Team (Karin Hanczewski, Cornelia Gröschel, Martin Brambach) zwischen frisch gesetzten Blumen und tief verschütteten Familiengeheimnissen. Die drei vom Morddezernat graben und graben, und die Tochter des Hauses (Kristin Suckow) spielt dazu mit verhangenem Blick kleine Stücke am Klavier.

Der Clou:

Was als klassische Lebens- und Arbeitsweltbesichtigung aus dem deutschen Mittelstand beginnt, wendet sich nach und nach in einen effizienten Psychothriller mit raffinierter Optik.

»Tatort«-Szene mit Forensiker: »Crime has no gender.«

»Tatort«-Szene mit Forensiker: »Crime has no gender.«

Foto: Hardy Spitz / MDR

Das Bild:

Gaaanz langsam zuckelt eine alte, Zigarillo qualmende Frau auf ihrem Seniorenmobil durch die Vorstadt, da gellt ein Todesschrei aus dem Haus, an dem sie gerade vorbeirollt – einer von vielen dramaturgischen Kontrapunkten, mit dem dieser über Strecken sehr elegante Thriller arbeitet.

Der Dialog:

Kommissarin und Kommissar stehen vor dem Blumenbeet mit der Leiche und spielen mögliche Tathergänge durch. Auf einem Tisch liegt der blutige Hammer, mit dem der Opfer der Kopf eingeschlagen wurde.

Kommissarin: »Der Schlag trifft sie hier. Und sie taumelt hier, bis sie dort zusammenbricht.«

Kommissar: »Rennt dann raus, lässt den Hammer aber erst vor dem Gewächshaus fallen.«

Kommissarin: »Das ist irgendwie komisch, vielleicht wurde er überrascht, rennt weg, erst mal dahin, stößt die Pflanzen um.«

Kommissar: »Wenn es ein Er war. Crime has no gender.«

Der Song:

»Purple Rain« von Prince . Der Song läuft in der Gärtnerei – kurz bevor die Leiche zwischen den violett-blauen Stiefmütterchen gefunden wird.

Die Bewertung:

8 von 10 Punkten: Der »Tatort« als Seelenkrimi – in den richtigen Momenten leichenfahl oder blumenbunt.

Die Analyse:

Lesen Sie bitte hier weiter!

»Tatort: Totes Herz«, Sonntag, 20.15 Uhr, Das Erste

Fotostrecke

Kommissar-Karussell: Alle »Tatort«-Teams im Überblick

Foto: Christine Schroeder / NDR
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