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Stellbrink-"Tatort": Der letzte Tanz

Foto: SR/ Manuela Meyer

ARD-Sonntagskrimi Der Saar-"Tatort" im Schnellcheck

Ciao, ciao, schubidu! Devid Striesow tritt beim Saar-"Tatort" als Kommissar Stellbrink ab und beendet das lange Missverständnis, dass ambitionierte Themen albern erzählt werden können.

Das Szenario:

Katerstimmung in Saarbrücken: Gerade wurde im Kommissariat von Jens Stellbrink (Devid Striesow) die Beförderung einer Wachtmeisterin zur Kripo begossen, da müssen die Ermittler in den frühen Morgenstunden ausrücken zu den alkoholisierten Bewohnerinnen eines Schwesternheims, die in der Nacht zuvor Party gemacht haben. Zwischen den Alkoholleichen liegt eine echte Tote, eine erdrosselte Schwesternschülerin. Im Blut finden sich Alkohol und Kokain. Die Spur führt zur Initiative "Mediziner für Asyl", wo sich junge Ärztinnen und Pflegerinnen um sogenannte Illegale kümmern. Auch das Opfer war dort aktiv gewesen.

Der Clou:

Ein Abschieds-"Tatort" ohne Abschiedsparty. Schon 2017 hatte Devid Striesow seine Trennung vom Saar-Krimi angekündigt, bei dieser Folge handelt es sich um seinen tatsächlichen Abgang als Ermittler Stellbrink, der immer mit viel zu lautem Schubidu durch die schwierigen Fälle tänzeln musste. Das Ende fällt umso trockener und trauriger aus, kein Prosit auf den Exit. Am Ende bleibt nur Schmerz.

Das Bild:

Vorn an der Straßenfront wirbt ein Puff für seine Dienstleistungen, im Hinterhof werden Flüchtlinge in der Anlaufstelle "Mediziner für Asyl" versorgt. Ein starkes Bild für die gesellschaftlichen Randzonen, in die Versorgungseinrichtungen von sogenannten Illegalen gedrängt werden.

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Stellbrink-"Tatort": Der letzte Tanz

Foto: SR/ Manuela Meyer

Der Spruch:

"Die ist schon irgendwie rassistisch, aber nicht nazimäßig. Mit dem Perser wollt sie halt auch direkt ins Bett. Und die Annika, die ist halt krass links. Die rastet direkt aus, wenn jemand mal Neger oder so sagt." Eine Schwesternschülerin bringt in betont jugendlichem Idiom die unterschiedlichen Einstellungen zum politischen Engagement und Paarungsverhalten im Schwesternheim auf den Punkt. Oder auch nicht.

Der Song:

"Junkie Nurse"  von Royal Trux. Der lakonische Bittsteller-Gruß des legendären Heroin-Rock-Duos funktioniert als Verweis auf die offensichtlich allen Drogen zugetane Schwesternschülerin, die am Anfang zu Tode kommt. Wird in diesem "Tatort" leider nicht gespielt, dafür gibt es ausgiebig schwülstigen Rock, der erklingt, während Striesows Stellbrink aus seinem Penthouse über Saarbrücken schaut.

Die Bewertung:

4 von 10 Punkten. Dieser "Tatort" ist das Ende eines langen Missverständnisses, während dessen sich Devid Striesow als Jens Stellbrink immer viel zu locker durch schwierige Fälle schunkeln musste. Ciao, ciao, schubidu!

Die Analyse:

Lesen Sie bitte hier weiter!


"Tatort: Der Pakt", Sonntag, 20.15 Uhr, ARD

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Fotostrecke: Alle "Tatort"-Teams im Überblick

Foto: Christine Schroeder / NDR
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