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Kölner "Tatort": Franziska sagt tschö

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Krimi-Sidekick Tessa Mittelstaedt Franziska verlässt den Kölner "Tatort"

Die Jungs trollten durch Köln, sie saß nächtelang im Büro und erledigte die Drecksarbeit: Als Franziska verkörpert Tessa Mittelstaedt seit 13 Jahren den starken weiblichen Gegenpol in der Männer-WG des WDR-"Tatort". Jetzt kehrt die Schauspielerin dem TV-Revier den Rücken.

Hamburg/Köln - Seit 1999 ist sie die ewige Assistentin im Kölner "Tatort" - und bildet so die einzige weibliche Konstante in der drolligen Männerwirtschaft des rheinischen TV-Reviers. Irgendwie kann man es Tessa Mittelstaedt nicht verdenken, dass sie ein bisschen müde geworden ist vom angestammten Fernsehjob.

Während die Ermittlerjungs Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär) bei ihren Untersuchungen um die Häuser zogen - Kölsch ausdrücklich erlaubt -, war ihre Franziska meist dazu verdammt, die Nacht über am Computer die harten Fakten zum Fall zu recherchieren. Und wenn die Polizistin dann am nächsten Morgen noch immer reizend lächelnd ihre Recherche übergab, bedankten sich die Männer höchstens mit einem Schulterklopfen. Naja, manchmal gab es abends am Stammimbiss vor der Domkulisse noch eine Currywurst.

Es ist also nicht verwunderlich, dass Mittelstaedt jetzt, angeblich auf eigenen Wunsch, aus dem Kölner "Tatort" aussteigt. In der ARD-Vorabendserie "Morden im Norden", die seit April läuft, hat sie eine größere Rolle als Staatsanwältin. Statt für die Jungs zu schreddern, zu kopieren und zu telefonieren, lässt sie das in ihrer neuen Rolle jetzt andere machen. Wurde auch mal Zeit.

Derzeit steht Mittelstaedt noch mit den Kollegen Behrendt und Bär für eine weitere Kölner "Tatort"-Folge vor der Kamera. Titel der für sie finalen Episode: "Franziska".

Eine verdiente Hommage, die heute 38-Jährige war einer der stärksten Sidekicks in der deutschen Krimi-Landschaft. Mittelstaedt gelang es sogar, ihren überschaubaren Part tragisch aufzuladen: Als es zum Beispiel vor einiger Zeit um Teenager-Mütter ging, freute sich Franziska über eine eigene Schwangerschaft - die dann allerdings in einer Fehlgeburt endete. Bezeichnend: Von den beiden Chefs gab es mal wieder nur ein paar tröstende Gratisworte und 'ne Wurst beim Lieblingsimbiss.

cbu/dpa

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