Die türkische Band Yüksek Sadakat: Aus im Halbfinale des Wettbewerbs
Foto: dapdDüsseldorf - Ausgelassen feierten die mehr als 16.000 Fans in der Düsseldorfer Arena am Dienstagabend das erste Halbfinale des Eurovision Song Contests. Niemand in der Halle bekam aber mit, dass Millionen von Fernsehzuschauern bei der TV-Übertragung mit Tonproblemen zu kämpfen hatten. Deutschlands Grand-Prix-Kommentator Peter Urban war minutenlang nicht zu hören. Später dann meldete er sich zusammen mit Co-Kommentator Steven Gätjen über eine Telefonleitung bei den deutschen Zuschauern. Die Tonqualität war schlecht. Urban sagte in der Sendung: "Nein, wir senden nicht aus Kasachstan, sondern aus Düsseldorf! Ersparen Sie mir bitte jeden Kommentar!".
Für die Organisatoren ist die Tonpanne ein schlechter Start in die insgesamt drei Liveshows mit Halbfinalen und Finale. Mehr als zwei Wochen wurde die Düsseldorfer Arena von einem Fußballstadion zum Fernsehstudio umgebaut. Techniker verlegten kilometerlange Glasfaserkabel, eine eigene Stromversorgung wurde errichtet und alle technischen Vorrichtungen in doppelter Ausführung aufgebaut, damit bei Ausfällen sofort Ersatz da ist. Sogar ein zweiter Übertragungswagen wurde vor die Arena gestellt.
Nun scheint es bei den ISDN-Leitungen von den Kommentatoren-Kabinen ins Telekom-Netz zu Problemen gekommen sein. Das teilte der NDR in einer ersten kurzen Stellungnahme mit. Eine Ursache für das Problem ließ sich bis zum frühen Morgen aber noch nicht feststellen, ebenso wie die genaue Zahl der betroffenen Länder unklar ist. ProSieben sprach von einem "internationalen Problem", laut NDR ging es nur um "einige wenige Länder".
"Hoffentlich dann mit besserem Ton"
Gelassen reagierte der langjährige Grand-Prix-Kommentator Urban auf die Panne. Am Ende der Show kündigte er das zweite Halbfinale an, das am Donnerstag (ab 21 Uhr) im Ersten zu sehen sein wird. "Hoffentlich dann mit besserem Ton", so der NDR-Journalist. Seinem Co-Kommentator dankte er, dass dieser das mitgemacht habe, "trotz aller nervigen Nebenerscheinungen". Am Telefon sei es ja auch ganz schön, fügte Urban hinzu.
Trotz der Tonpanne lief die eigentliche Show reibungslos. Über den Einzug in die Endrunde am Samstag konnten sich die Teilnehmer aus der Schweiz, Serbien, Litauen, Griechenland und Aserbaidschan freuen. Auch bei den Kandidaten aus Georgien, Ungarn, Finnland, Russland und Island war der Jubel über das Finalticket groß.
Bis Donnerstagabend haben die Techniker in der Arena nun Zeit, den Fehler im System zu finden. Dann will Peter Urban seine Fernsehzuschauer zum zweiten Halbfinale in der ARD mit Ton begrüßen.
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Im Retrolook ins Grand-Prix-Finale: Die Serbin Nina sicherte sich beim ersten Halbfinale am Dienstagabend einen der begehrten Plätze in der großen Show am Samstag.
Sprachwitz und Ausstrahlung für drei: Wenn die Show trotz der Tonprobleme als gelungen zu bezeichnen ist, dann liegt das vor allem an Anke Engelke
Mit einer rührseligen Geschichte ins Eurovision-Finale: Sjonni's Friends traten mit dem Song eines Freundes an, der kurz vor der Eurovision-Entscheidung in Island verstarb. Den Song hatte Sigurjon "Sjonni" Brink noch selbst beim Wettbewerb eingereicht.
Ungewohnt hardrockig für Eurovision-Verhältnisse, aber in die Endrunde eingezogen: Eldrine aus Georgien
Im kurzen Blauen für Ungarn: Kati Wolf
Das "Ein bisschen Frieden" des neuen Jahrtausends: Der Finne Paradise Oskar triumphierte mit seiner Weltverbesserungshymne im Halbfinale. Wie viele Punkte der Song den Europäern tatsächlich wert ist, zeigt sich am Samstag.
Ihnen werden gute Chancen eingeräumt: Ell/Nikki aus Aserbaidschan
Auf leisen Sohlen ins Finale: Anna Rossinelli für unsere Schweizer Nachbarn
Englischsprachiges Lied mit französischem Refrain und das Ganze für Litauen - wirkt offenbar: Evelina Sasenko ist im Finale
Man muss Griechenland auch mal gute Nachrichten gönnen, in diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch zum Einzug ins Finale, Loucas Yiorkas feat. Stereo Mike
Er strahlte - und selbst seine Schuhe leuchteten: Alexej Vorobjow vertritt Russland
Dieses Trio bekam zwar keine Punkte, stand aber mindestens ebenso unter Beobachtung wie die Künstler: die Moderatoren Anke Engelke, Stefan Raab und Judith Rakers
Entertainer Raab (Mitte) hielt sich für seine Verhältnisse sehr zurück bei der Show in Düsseldorf, bei der Moderation schien nichts dem Zufall überlassen zu sein.
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