
"Wetten, dass..?": Die Peinlichkeiten des Markus Lanz
"Wetten, dass..?"-Desaster Sechs Dinge, die Markus Lanz ändern muss
1. Finden Sie heraus, was Sie wollen!
Was motiviert Sie besonders? Geld? Lob? Quoten? Wenn eine Aufgabe schwierig ist? Nun, Markus Lanz: "Wetten, dass ..?" ist eine schwierige Aufgabe. Sie bekommen Geld dafür. Fehlen nur noch Lob und Quoten, wobei das Lob nicht so wichtig ist. Sie wollen das, man merkt es Ihnen an. Lernen Sie, das Wichtige von unwichtigem Quatsch zu unterscheiden! Sie sehen blendend aus, sind gewiss ein feiner Kerl. Glauben Sie an sich! Derzeit tun sie das nicht, sonst hätten Sie sich bei der letzten Sendung nicht geschätzte 37 Mal an die Nase gefasst. Ab jetzt kann es nur noch aufwärts gehen!
2. Interesse haben, nicht heucheln!
Je berühmter ein Gast, desto wahrscheinlicher, dass Sie ihn mit einem lauwarmen "Es gibt den schönen Satz von Ihnen, ich weiß nicht, ob er stimmt..." empfangen - natürlich nicht, ohne sich zuvor an die Nase gefasst und diesen Satz auf einem Ihrer Kärtchen nachgelesen zu haben. Vergessen Sie diese Sätze! Informieren Sie sich über Ihren Gast, versuchen Sie herauszufinden, was ihn interessieren könnte - und ob Sie das auch bewegt. Überraschen Sie ihn, so überraschen Sie auch das Publikum. Fragen Sie Ihren Gast, wann er zuletzt geweint, eine persönliche Wette gewonnen oder auf einer so großen Couch gesessen hat, irgendwas. Aber stellen Sie nur die Frage, deren Antwort Sie selbst interessiert.
3. Finger weg!
Was haben Robert Geiss, Stefan Raab, Gerard Butler, Paul Panzer und eigentlich auch alle halbwegs männlichen Wettkandidaten der letzten Sendung gemeinsam? Sie sind von Ihnen mehr oder weniger beharrlich aufgefordert worden, blankzuziehen, die "Muckies" zu zeigen, den Waschbrettbauch vorzuführen, das Hemd aufzuknöpfen. Herr Lanz, interessiert Sie das wirklich? Glauben Sie, dass das jemanden interessiert? Lassen Sie das! Schon klar, sex sells und so, aber: Lassen Sie's einfach. Bitte. Und wenn Sie schon dabei sind, lassen Sie doch auch selbst die akrobatischen Einlagen (Limbo, Nüsse knacken, Liegestützen etc.). Das ist unter Ihrer Würde - und Medaillen gibt es auch nicht zu gewinnen. Sind Sie noch dabei? Gut, dann lassen Sie auch schlüpfrige Witze. Dem lustigen Onkel nimmt man die vielleicht ab, dem Dressman dagegen immer übel.
4. Gehen Sie auf das Publikum ein!
Die Kamera mag Sie, Sie mögen die Kamera. Diese Liebesgeschichte hat Ihnen bisher zu einer beachtlichen Karriere verholfen. Um die nächste Stufe zu nehmen, sollten Sie aber auch das Publikum im Saal gewinnen. Klatschvieh merkt, wenn man ihm die kalte Schulter zeigt. "Wetten, dass ..?" wird auf den Rängen entschieden, und - Sie haben es sicher bemerkt - in Palma haben Sie es auf den Rängen verloren. Die große Arena ist nicht Ihre Talkshow, sie ist auch nicht Ihr Wohnzimmer. Überlassen sie es nicht Ihrer Assistentin, das Publikum zum Klatschen zu ermuntern oder streng um Stille zu ersuchen. Machen Sie das einfach mal selbst, drehen Sie sich um, heben Sie die Arme. Sie werden sehen, das klappt. Die Leute warten darauf! Dazu gehört übrigens, dass Sie Rolf Töpperwien wieder den Laufpass geben und die Wetten selbst kommentieren. Die Wetten interessieren Sie doch, oder? Dann fällt Ihnen dazu sicher etwas ein!
5. Einen Gang runterschalten!
"Die nächste Wette ist sen-sa-tio-nell!" - "Das sagst du doch immer!" - "Ja, ich weiß…" Dieser exemplarische Dialog zwischen Ihnen und Ihrem Gast Paul Panzer ist typisch für Ihren unbedingten Willen, mit dem inflationären Gebrauch der immer gleichen Superlative eine Spannung herbeizubeten, an die Sie selbst nicht glauben. Stets freuen Sie sich "irrsinnig" auf die nächste "Wahnsinnswette" mit einem "unglaublichen Kandidaten", und stets kommt danach ein "sensationeller Show-Act!". Wenn Sie das längst wissen ("Ja, ich weiß…") und beispielsweise glauben, der "Show-Act" sei nun nicht sooo sensationell, das Lied aber doch ganz gut, ja, warum sagen Sie das nicht einfach mal? Sagen Sie: "Bei der nächsten Wette habe ich so meine Bedenken!" Sagen Sie es sich morgens vor dem Spiegel: "Ich fürchte mich vor dieser schwitzenden, unverschämten Kandidatin aus dem Publikum!" Irgendwann klappt's, und Sie werden nicht länger wirken wie ein unzureichend gekühlter Hochleistungsmotor im roten Bereich.
6. Und wenn alles nichts hilft?
Machen Sie früher Schluss, wenn es möglich ist. Sicher haben Sie noch ein paar Überstunden abzufeiern oder Sie haben vielleicht Gleitzeit? Tun Sie etwas ganz anderes. Erlauben Sie sich eine Auszeit. Denken Sie mal an sich, und zwar ohne jedes schlechte Gewissen. Setzen Sie die Schmeichler vor die Tür. Lassen Sie sich von einer Person Ihres Vertrauens vorsichtig den Stock aus dem Hintern ziehen. Sie werden sehen: Danach geht es Ihnen besser. Wir wollen alle, dass es Ihnen bald wieder besser geht.