Öffentlich-Rechtliche ZDF-Intendant möchte nicht mit ARD fusionieren

Thomas Bellut hält nichts von einer Vereinigung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Die Sender sollten sich einen Qualitätswettbewerb liefern, sagt der ZDF-Intendant.
ZDF-Intendant Bellut

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Christoph Hardt / imago images / Future Image

ARD und ZDF unter einem Dach? Laut ZDF-Intendant Thomas Bellut ist dieser Reformvorschlag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk allein wegen der unterschiedlichen Funktionen von ARD und ZDF gar nicht realisierbar. Das ZDF habe einen nationalen Auftrag, die ARD sei eine Arbeitsgemeinschaft aus wichtigen regionalen Sendern mit einem alle zwei Jahre wechselnden Vorsitz, sagte Bellut den Zeitungen der VRM-Gruppe in Mainz. Der Intendant sieht in einer Vereinigung »keinen markt- oder betriebswirtschaftlichen Sinn«.

Bellut betonte auch: »Ich bin ein klarer Befürworter eines Qualitätswettbewerbs der Hauptprogramme von ZDF und ARD.« Meinungsvielfalt müsse erhalten und nicht ohne Not beschränkt werden, sagte Bellut, der im März 2022 als ZDF-Intendant aufhören wird.

Der Vorschlag, ARD und ZDF zusammenzulegen, wurde in der Vergangenheit immer wieder aufgegriffen, unlängst von der Mittelstandsunion von CDU und CSU, die den Rundfunk demnach für zu zersplittert, zu teuer und zu redundant in seinen Strukturen halten. Die Debatte wurde zuletzt auch unter dem Eindruck des Streits um die Erhöhung des Rundfunkbeitrags geführt, die das Land Sachsen-Anhalt entgegen der Position aller anderen Bundesländer gestoppt hatte.

Medienpolitik ist im Wesentlichen Ländersache. Derzeit forcieren die Bundesländer in der Rundfunkkommission ihr Vorhaben, Auftrag und Struktur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auch mit Blick auf Sparpotenziale zu reformieren.

sak/dpa
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