Aus für "Philosophisches Quartett" Sloterdijk mit seiner Weisheit am Ende

Rüdiger Safranski, Peter Sloterdijk: Abschied nach zehn Jahren "Philosophisches Quartett"
Foto: DPA/ ZDFMainz/Hamburg - Es ist tatsächlich keine Talkshow wie die anderen. Sechsmal im Jahr lud das ZDF bislang zum "Philosophischen Quartett". Neben dem Schriftsteller Rüdiger Safranski und dem Philosophen Peter Sloterdijk verhandelten zwei weitere mehr oder weniger bekannte Geistesgrößen mehr oder weniger aktuelle Themen - im Idealfall fundiert, reflektiert und manchmal sogar aufregend. Im Prinzip ein zeitloses Konzept, nicht jedoch für das ZDF. Der Sender stellt das "Philosophische Quartett" mit der nächsten Ausgabe ein.
Die letzte und 63. Folge der Gesprächsrunde am 13. Mai wird sich passenderweise mit der "Kunst des Aufhörens" befassen. Laut einem Online-Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" wurden die Moderatoren Sloterdijk und Safranski von der Entscheidung des ZDF überrascht. Dem Bericht zufolge bezeichnete der Sender das Format als "allmählich auserzählt".
Erst am vergangenen Wochenende sei das Aus den Beteiligten mitgeteilt worden, als sie die aktuelle Sendung vom Sonntagabend aufzeichneten. Darin unterhielten sich die Moderatoren mit der Schriftstellerin Juli Zeh und dem früheren Außenminister Joschka Fischer über die Frage, ob das Projekt Europa durch die Euro-Krise gescheitert sei.
Gleichzeitig gab das ZDF bekannt, für den Herbst ein neues Format mit dem Philosophen und Publizisten Richard David Precht zu planen. Über Pläne für eine solche Sendung hatte der SPIEGEL bereits im vergangenen August berichtet. Der 47-Jährige wurde durch seinen 2007 erschienen Sachbuch-Bestseller "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" einem größeren Publikum bekannt und war selbst bereits des öfteren Gast in diversen Talkshows - unter anderem auch bei Safranski und Sloterdijk. Prechts Sendung soll laut ZDF aber kein klassischer Nachfolger des "Philosophischen Quartetts" werden. Stattdessen solle es sich formal und inhaltlich davon unterscheiden. Allerdings werde das Konzept erst noch entwickelt.