Kunst Unheil aus dem Schrank
Abgenutztes Mobiliar ist ihm intim vertraut. »Der Kleiderständer und ich«, sagt Mariusz Kruk, »kennen uns schon so lange, daß wir ohne Hemmungen denselben Hut benutzen.« Mit alten Einrichtungsstücken holt der polnische Künstler zugleich die Lebensspuren einstiger Benutzer in sein Werk, die Möbelstücke aber werden vieldeutig verfremdet: Kopf- und Fußteil eines Bettes nehmen, miteinander verschnürt, ein Kissen in die Zange; vor einem nach vorn gekippten Schrank läßt ein roter Kinderpullover auf dem Boden Unheil ahnen. 14 seiner Werke, die kühle Konzeption suggestiv mit erzählerischen Elementen verbinden, zeigt Kruk, 43, jetzt im Duisburger Lehmbruck-Museum (bis 10. März). Ein besonders spielerisches Stück hat er erst für diesen Anlaß ausgeführt: Hoch auf einer Säule lockt, wie ein fernes Kindheitsparadies, ein Spielzeughaus, zu dem nur eine steile, nach oben immer schmaler werdende Leiter führt.