AUSWAHL Walter Widmer: »Ein fanzösisches Hexameron«.
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DER SPIEGEL 31/1965
In dieser Auswahl
von 60 zumeist unbekannten Novellen aus dem französischen Mittelalter predigt König Salomon, tafeln die Artus-Ritter, minnen Tristan und Isolde. Haupthelden jedoch sind - naiver und drastischer als die im zeitgenössischen »Decamerone« - Pfaffen, Bauern und Schulzen, Spielleute, Schweinehirten und Diebe, Nonnen und des Nachbars Weib. Das derbe altgallische Garn, von Übersetzer Widmer etwas verfeinert, beweist: Der solideste (Lese-)Stoff entsteht, wo Spott und Schadenfreude wirken. (Kiepenheuer & Wisch; 416 Seiten; 16,80 Mark.)