US-Tageszeitung Sally Buzbee wird Chefredakteurin der »Washington Post«

Anfang des Jahres gab Martin Baron seinen Rückzug als Chefredakteur bekannt. Nun hat die »Washington Post« eine Nachfolgerin gefunden: Sally Buzbee ist die erste Frau an der Spitze des Blatts.
Journalistin Sally Buzbee: Vorher war sie Chefredakteurin der Associated Press (AP)

Journalistin Sally Buzbee: Vorher war sie Chefredakteurin der Associated Press (AP)

Foto: Chuck Zoeller / AP

Die »Washington Post« hat die Journalistin Sally Buzbee zur neuen Chefredakteurin ernannt. Das teilte die renommierte Tageszeitung mit . Damit wird zum ersten Mal eine Frau an die Spitze des 144 Jahre alten Nachrichten-Flaggschiffs berufen.

Buzbee ist aktuell Chefredakteurin und Senior Vice President der Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Sie wird ihren Posten in der rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählenden Nachrichtenredaktion im Juni übernehmen. Die 55-Jährige tritt damit die Nachfolge von Martin Baron an, der im Januar seinen Ausstieg bekannt gegeben hatte. Er war seit Dezember 2012 Chefredakteur gewesen.

Buzbee begann ihre journalistische Karriere bei AP. Von 2010 bis 2016 war sie Leiterin des Büros in Washington, seit 2017 ist sie Chefredakteurin der internationalen Nachrichtenagentur. Da die »Washington Post« ihre Arbeit im Ausland ausweiten und etwa Büros in London, Seoul, Sydney und Bogota eröffnen wolle, hätten gerade diese Erfahrungen Buzbee hervorgehoben, sagte Verleger Fred Ryan. Man habe jemanden mit einer besonderen Stärke in der investigativen und politischen Berichterstattung gesucht, jemanden mit »Glaubwürdigkeit und Gravitas«, schrieb Ryan in einer Mitteilung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Buzbee sei nach Gesprächen mit ihm und Jeff Bezos, dem Amazon-Gründer, dem die Post gehört, die »einstimmige Wahl« gewesen.

»Die Post hat ein so reiches journalistisches Erbe und eine so großartige Belegschaft«, sagte Buzbee der Mitteilung zufolge. »Es ist aufregend, dieser Organisation in einer Zeit des Wachstums und der Innovation beizutreten.« Es sei eine Ehre, die erste Frau in diesem Job zu sein. »Ich war mir in meiner Karriere und meinem Leben immer bewusst, wie andere mir den Weg geebnet haben«, dafür sei sie unglaublich dankbar. Aber ihr sei auch bewusst, dass man sich beim Thema Diversität nie ausruhen dürfe. »Mein Gefühl sagt mir: Egal wie viel Fortschritt wir gemacht haben, es ist nie genug.«

sak

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