Gestorben Wolfgang Petersen, 81

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Sein Kriegsepos »Das Boot« (1981) vermittelt den Zuschauern das Gefühl, in einer Stahlröhre eingeschlossen zu sein, schwitzend, stinkend, ölverschmiert, und den stetig steigenden psychischen Druck der Besatzung mit einzigartiger Intensität. Petersen, der 1941 in Emden zur Welt kam, dort in der Nachkriegszeit mit den Eltern in einer Baracke am Hafen wohnte und als Kind die Schiffe aus Amerika begrüßte wie die Boten einer besseren Welt, hat mit der Adaption von Lothar-Günther Buchheims Bestseller »Das Boot« einen Kinoklassiker geschaffen, an dem Hollywood bis heute Maß nimmt. Seine Karriere begann er in Deutschland in den frühen Siebzigerjahren mit Fernsehfilmen wie »Smog« und der berühmten »Tatort«-Episode »Reifezeugnis«. Schließlich führte ihn sein Weg über »Das Boot« und »Die unendliche Geschichte« ins Herz der Traumfabrik, wo sich ein gutes Jahrzehnt lang jeder seiner Filme zu einem Hit entwickelte: »In the Line of Fire – Die zweite Chance« (1993) war ein per-fekter Thriller, »Air Force One« (1997) trotz absurder Drehbuchwendungen rasend spannend, mit »Der Sturm« (2000) zog es Petersen wieder aufs Meer. Er besaß ein Gespür für brisante Stoffe – und die Fähigkeit, sie packend umzusetzen. Wolfgang Petersen starb am 12. August in seiner Wahlheimat Los Angeles an Bauchspeicheldrüsenkrebs.