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Woody Allen sucht seine dunkle Seite

aus DER SPIEGEL 13/1988

Daß die Liebe, besonders unter reiferen, um nicht zu sagen, älteren Menschen verheerende Wirkungen zeitigt, daß Physiker noch mehr (wissenschaftlichen) Grund haben anzunehmen, die Welt, ja das Universum sei sinnlos, zufällig, brutal, daß übermächtige Mütter, die einst schön, begehrt und auch noch leichtsinnig (aber wie!) waren, ihre Töchter bedrücken können und das auch noch 40 Jahre später - dies alles erzählt Woody Allen mit gräßlich banalem Ernst in seinem Film »September« und ist dadurch bestenfalls für Augenblicke, unfreiwillig, komisch. Er hat Tschechow nach New England eingeladen, in einen Gefühlsherbst blätternder Stimmung, hat Ingmar Bergman dazugebeten, die Kerzen angezündet. Und dann haben sie alle nach der dunklen Seite seines Genies gesucht. Zwischendurch bedauert Mia Farrow auch noch, daß sie einen Kurosawa-Film versäumt. Das Bedauern überträgt sich auf den Zuschauer. Immer stärker.

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