Alpha-Mädchen-Chat "Männer sind wie Hunde"
"Werden Frauen in Männer-Domänen überhaupt ernst genommen?", wollte eine Leserin von Autorin Thea Dorn wissen. Der SPIEGEL hatte in seiner aktuellen Titelgeschichte beschrieben, wie eine junge Frauengeneration die Männer überholt - an den Universitäten, in der Forschung, im Beruf.
"Ja, aber sie müssen einstecken können", antwortet Thea Dorn im Chat. "Männer sind wie Hunde: Sie wittern es sofort, wenn eine Frau Angst vor ihnen hat." Und weiter: "Emanzipation bedeutet Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Und das ist nicht immer ein Spaziergang."
Thea Dorn, 37, ist die Autorin des Buches "Die neue F-Klasse. Wie die Zukunft von Frauen gemacht wird." Gemeinsam mit den Protagonistinnen der SPIEGEL-Titelgeschichte Aylin Selcuk, Gründerin des Vereins "Die DeuKische Generation", Chen Shuai Sui, Landesmeisterin bei der Mathematik-Olympiade, Nina Mattenklotz, angehende Regisseurin, und Vera Souhrada, Medizinstudentin, stellte sie sich im Chat eine Stunde lang den Fragen der Leser.
Abiturientin Aylin Selcuk, 18, sagte, sie könne es sich nicht vorstellen, ihre Karriere für Familie aufzugeben. Medizinstudentin Vera Souhrada und Abiturientin Chen Shuai Sui betonten, junge Frauen müssten sich heute nicht mehr zwischen Erfolg und Weiblichkeit entscheiden, beides sei möglich.
Junge Frauen, sogenannte Alpha-Mädchen setzen sich über alte Rollenbilder hinweg und streben in die gesellschaftlichen Eliten.
Ihre Vorstellung von Emanzipation ist eine andere als jene, die etwa Alice Schwarzer vertritt, glaubt Thea Dorn: "Alice Schwarzer hat sich gedanklich in den letzten 30 Jahren nicht mehr viel weiter bewegt. Männer stehen für sie immer noch im Generalverdacht, Vergewaltiger zu sein. Und alle Frauen sind entweder bereits Opfer sexueller Gewalt geworden - oder sind stark bedroht, ein solches zu werden. Das ist nicht mein Lebensgefühl."
Viele SPIEGEL-ONLINE-Leser wollten wissen, was die neue Generation von Alpha-Mädchen auszeichnet: "Ein Alpha-Mädchen wie ich steht morgens verliebt auf, arbeitet in dem Beruf, den es sich erträumt hat und freut sich auf ihre Kinder, die sie eines Tages bekommen wird", antwortete Regisseurin Nina Mattenklotz im Chat.
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