Bewerberzahlen an US-Law-Schools Studenten wird Jura zu teuer

Law School auf dem Harvard Campus: Wo bleiben die Bewerber?
Foto: CHITOSE SUZUKI/ ASSOCIATED PRESSEs sind die Kaderschmieden für Karrieren in den großen Kanzleien und Konzernen. Jedenfalls gründet sich darauf der Ruf amerikanischer Law Schools. Harte Prüfungen, für die Studenten so intensiv lernen müssen wie sonst kaum irgendwo. Hoher Konkurrenzdruck, noch höhere Gebühren, so funktionieren viele Jurafakultäten in den USA. Dafür konnten Absolventen mit Bestnoten auf einen gut bezahlten Job hoffen, wenn nicht gar auf einen sehr gut bezahlten.
Jetzt allerdings scheinen weniger junge Amerikaner auf einen Karriereschub durch Law Schools zu vertrauen als in den vergangenen drei Jahrzehnten. Die "New York Times" berichtet , dass die Bewerberzahlen an den Fakultäten im Herbst um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken seien; im Vergleich zu 2010 sogar um 38 Prozent. "Von den etwa 200 Law Schools im ganzen Land, stiegen nur an vier die Bewerberzahlen", schreibt die Zeitung. Sie beruft sich auf Zahlen des Law School Admission Council (LSAC), in dem viele Fakultäten vertreten sind.
Die Zeitung zitiert einen Juraprofessor mit den Worten, vor 30 Jahren habe man eine Law oder Business School besucht, um auf der sozialen Rolltreppe nach oben zu fahren - die Law-School-Rolltreppe sei mittlerweile kaputt.
Dem Bericht zufolge hat der Rückgang mit den hohen Gebühren der Fakultäten zu tun und mit den schwindenden Karriereaussichten. Es gibt demnach weniger Jobs für Jura-Absolventen, und die Schulden nach dem Abschluss sind hoch, denn 90 Prozent der Studenten leihen sich das Geld für das Studium. An privaten Fakultäten habe das Studium vor zwölf Jahren noch im Schnitt 23.000 Dollar gekostet, im vergangenen Jahr waren es 40.500 Dollar.
Einige Law Schools werden, so die "New York Times", künftig dazu übergehen, auch Bewerber zu akzeptieren, die sie früher aussortiert hätten. Außerdem würden Stellen an den Fakultäten gestrichen.