Gehaltsreport Was Personalmanager verdienen
"Unangenehm sind natürlich Kritik- oder gar Kündigungsgespräche", erzählt Katrin Berg* und nennt als besonders schlimmes Beispiel die fristlose Kündigung eines Auszubildenden. Trotzdem hat die studierte Betriebswirtin ihren Traumjob gefunden. Sie arbeitet als Personalreferentin und Ausbildungsleiterin bei einem norddeutschen Maschinenbauunternehmen.
Die meisten Personalmanager haben Betriebswirtschaft oder Wirtschaftswissenschaften studiert. Viele haben, so wie Katrin Berg, bereits während des Studiums den Schwerpunkt Personal gewählt. Daneben sind aber auch viele Juristen und Psychologen in diesem Bereich tätig.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Qualifikationen ein Bewerber aufweisen kann, umso besser ist seine Verhandlungsgrundlage für das Einstiegsgehalt. "Trotz Konjunkturflaute sind die Einstiegsgehälter für Akademiker leicht gestiegen", sagt Tim Böger, Geschäftsführer der Hamburger Vergütungsberatung PersonalMarkt. Darüber hinaus sind die Spannen zwischen den Gehältern, die für die gleiche Funktion gezahlt werden, sehr groß. Böger: "Es gibt also jeweils einen recht beachtlichen Verhandlungsspielraum."
Die Auswertung aktueller Gehaltsdaten zeigt: Personalreferenten steigen mit 38.400 Euro jährlich (mit bis zu zwei Jahre Berufserfahrung) ein. Die Bandbreite der Gehälter jedoch liegt zwischen 33.300 und 43.600 Euro. Nach zwei bis fünf Jahren Berufserfahrung erreicht das Gehaltsniveau 41.900 Euro - mit einer Spanne von 35.500 bis 49.400 Euro. Mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung springen die Gehälter auf rund 45.800 Euro, die Spanne reicht von 39.000 bis knapp 59.000 Euro.
Personalentwickler sowie Aus- und Weiterbilder erzielen zum Berufseinstieg ein Jahresbruttogehalt in Höhe von 37.400 Euro ein (Bandbreite: 32.000 bis 42.500 Euro). Wer zwei bis fünf Jahre Berufserfahrung vorweisen kann, liegt bei 42.000 Euro (Bandbreite: 33.600 bis fast 50.000 Euro). Nach mehr als fünf Jahren Berufserfahrung liegt das Gehaltsniveau eines Personalentwicklers bei 49.400 Euro (von 39.000 bis knapp 62.000 Euro).
Große Firmen zahlen deutlich besser
Nicht nur bei den Gehältern sind die Spannen groß, sondern auch bei den Aufgaben: Dazu zählen in Personalabteilungen die Bewerberansprache und -verwaltung, die Entwicklung von flexiblen Arbeitszeit- und variablen Vergütungsmodellen sowie die Konzeption und Umsetzung von Trainings oder Entwicklungsprogrammen für Führungskräfte.

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Kein Wunder, dass viele Personalmanager spezialisiert sind. In großen Unternehmen ist eine Spezialisierung üblich und meist gewünscht. Viele kleine Unternehmen dagegen haben gar keine Personalabteilung. Hier hat meist der Geschäftsführer oder Firmeninhaber selbst die Personalpolitik in der Hand.
Katrin Bergs Arbeitgeber hat einige hundert Angestellte. Etwa ein Drittel ihrer Zeit verbringt sie mit der Betreuung zukünftiger Industriekaufleute. Daneben kümmert sie sich um Spezialthemen wie Altersteilzeit und ist auch in laufende Projekte eingebunden.

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"Ich bin dabei, wenn junge Auszubildende ins Berufsleben starten. Und ich bin dabei, wenn ältere Mitarbeiter in Altersteilzeit gehen", erzählt sie. Das Schreiben von Arbeitszeugnissen gehört genau so zu ihren Aufgaben wie die Organisation der jährlichen Weihnachtsfeier. "Die Breite der Themen macht den Beruf spannend", sagt Berg.
Auf die Höhe des Gehalts kann die Unternehmensgröße allerdings erheblichen Einfluss haben. Grundsätzlich gilt: Je größer das Unternehmen, umso höher ist meist auch das Gehalt. Nach den aktuellen Gehaltsdaten von PersonalMarkt kommen Personalreferenten in Unternehmen mit bis 100 Mitarbeitern auf ein jährliches Salär in Höhe von 37.200 Euro kommen, in Unternehmen mit 101 bis 1000 Mitarbeitern auf 41.900 Euro und in Konzernen mit mehr als 1000 Mitarbeitern auf 45.900 Euro.

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Wer im Bereich Personalentwicklung sowie Aus- und Weiterbildung arbeitet, liegt in kleineren Unternehmen bei 36.000 Euro, in mittleren bei 41.600 und in großen Unternehmen bei 47.300 Euro.
PersonalMarkt-Chef Tim Böger: "Der Nachteil eines geringeren Verdienstes in kleineren Unternehmen wird allerdings häufig durch mehr Eigenverantwortung, flachere Hierarchien und abwechslungsreichere Aufgaben ausgeglichen."
Frauen haben das Nachsehen
Vor allem Personalverantwortung zahlt sich aus: Die Gehälter von Personalleitern mit Personalverantwortung in Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern liegen bei knapp 51.700 Euro jährlich (Spanne: 37.700 bis 67.000 Euro). In Unternehmen mit 101 bis 1000 Mitarbeiter verdienen Personalleiter 69.600 Euro (von 54.900 bis 87.300 Euro). In Konzernen mit über 1000 Mitarbeitern liegt das Jahresbruttogehalt bei 98.900 (von 74.200 bis 125.600 Euro). Auch die Berufserfahrung hat erheblichen Einfluss auf die Höhe des Gehalts.
Der Personalbereich wird immer noch von Frauen dominiert. Trotzdem, auch das zeigt die Auswertung von der Hamburger Vergütungsberatung, verdienen sie meist weniger als ihre männlichen Kollegen.
Während beispielsweise eine Personalreferentin - über Unternehmensgröße und Berufserfahrung hinweg betrachtet - auf ein Jahresbruttogehalt in Höhe von 41.100 Euro kommen, liegt das Gehalt ihres männlichen Kollegen bei 45.600 Euro. Das gleiche Bild zeigt sich im Bereich der Personalentwicklung: Eine Personalentwicklerin verdient rund 41.600 Euro, ihr männlicher Kollege 47.300 Euro.
Von Heike Friedrichsen, Personalmarkt.de
(* Name geändert)