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Zitat des Tages Heute schreddern wir unsere Doktorarbeiten

Seit zwei Wochen gärt und rumort es an der Universität Bielefeld wegen des neuen Hochschulrahmengesetzes. Mit einer Aktionswoche machen junge Wissenschaftler jetzt ihrem Ärger Luft - und greifen dabei zu Protestformen, die man sonst nur von den ASten kennt.

An der Geschichts-Fakultät der Bielefelder Uni weigern sich etwa 20 Dozenten des wissenschaftlichen Mittelbaus seit zwei Wochen, in ihren Vorlesungen und Seminaren zu lehren. Stattdessen machen sie die Studenten auf ihre missliche Lage aufmerksam - weil die Qualifikationsphase einschließlich Promotion und Habilitation jetzt auf zwölf Jahre begrenzt ist, fürchten die Wissenschaftler um ihre Berufsperspektiven. Zum Start in die Aktionswoche heißt es im Aufruf:

"Dienstag, 13 Uhr: 'Außer Spesen nichts gewesen'. Mit Inkrafttreten des HRG-Entwurfs werden unsere Qualifikationen entwertet. Wir schreddern daher gemeinsam unsere Qualifikationsarbeiten in der Unihalle. Bringt Eure Manuskripte mit!"

In den nächsten Tagen wollen die Mittelbau-Aktivisten außerdem mit viel Krach durch die Universität ziehen und ein Sit-In vor dem Haupteingang starten - ungewöhnliche Protestformen für Uni-Mitarbeiter zwischen 30 und 40 Jahren. Mit dem neuen Hochschulrahmengesetz, seit Monaten heftig umstritten, will Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) die Chancen junger Wissenschaftler verbessern. Viele von ihnen befürchten jedoch, dass Tausende - eine ganze "lost generation" - unter die Räder kommen und entlassen werden könnten.

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