Bremen und Baden-Württemberg Fehler bei Abiturklausuren - Schüler müssen noch mal ran

Fragen, die Schüler nicht beantworten konnten, und zu wenig Bearbeitungszeit: In Baden-Württemberg und Bremen müssen wegen Fehler Abiturprüfungen teilweise wiederholt werden.
Schriftliche Abiturprüfung an einem Gymnasium in Tübingen (Archivbild)

Schriftliche Abiturprüfung an einem Gymnasium in Tübingen (Archivbild)

Foto: imago images /Ulmer

In die Abiturprüfungen im Fach Gemeinschaftskunde hat sich in Baden-Württemberg offenbar ein Fehler eingeschlichen. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, hatte das Ministerium Schülern von etwa 130 Gymnasien kurzfristig die Möglichkeit angeboten, ihre Prüfungen in dem Fach zu wiederholen.

Zuvor hatte sich herausgestellt, dass ein in der Prüfung vorkommender Begriff im Unterricht an mehreren Schulen gar nicht behandelt wurde. In einer Aufgabe mussten die Prüflinge demnach die Bedeutung des nordatlantischen Verteidigungsbündnisses Nato für die Friedenssicherung anhand eines "Kategorienmodells" erklären.

Der Begriff gehört im Bildungsplan des Landes zum Schwerpunktthema Internationale Beziehungen, einem Teilbereich der Politikwissenschaften. Viele Schüler hatten das Wort "Kategorienmodell" laut dpa aber wohl noch nie gehört. Ein Sprecher des Kultusministeriums sagte, dass der Ausdruck möglicherweise nicht so gebräuchlich sei.

"Wir weisen darauf hin, dass es keine Frage ist, ob man Lust hat, das zu unterrichten - man muss es unterrichten", sagte die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) dem SWR.

Wer ist Schuld: Lehrer oder Ministerium?

Die Landesvorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW), Doro Moritz, entgegnete daraufhin, dass das Kultusministerium versuche, die Schuld den eigenen Lehrern zuzuschieben. "Bei der GEW melden sich Lehrkräfte, die übereinstimmend berichten: Die Abi-Aufgabe war falsch formuliert."

Die Schüler hatten ab Mittwochnachmittag 24 Stunden Zeit, zu entscheiden, ob sie die Prüfung erneut schreiben wollen oder nicht. Das Ergebnis sei, dass die Prüfung am Freitag an 130 Gymnasien in dem Bundesland wiederholt werde, berichtete der SWR.

An einem Gymnasium in Bremen soll es Medienberichten zufolge ebenfalls ein Missgeschick beim Abitur gegeben haben. Dort hatte ein Mathe-Lehrer seinen Schülern zu wenig Zeit für die Bearbeitung der Mathe-Abi-Klausur zugestanden.

Wie die "Welt"  berichtete, hatte der Lehrer die Bearbeitungszeit falsch berechnet und den Schülern bei der Klausur Anfang Mai eine halbe Stunde zu wenig Zeit gegeben. Demnach war einigen Schülern der Fehler auf dem Weg nach Hause aufgefallen. Für die Klasse soll es jetzt eine neue Klausur geben.

fek/dpa
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