Amoklauf-Überlebende zu Trump "Blut klebt an Ihren Händen"

Sie mussten erleben, wie 17 Menschen an ihrer Schule erschossen wurden. Jetzt setzen sich Überlebende des Amoklaufs von Florida für strengere Waffengesetze ein - und richten sehr direkte Worte an US-Präsident Trump.
David Hogg von der Marjory Stoneman Douglas High School

David Hogg von der Marjory Stoneman Douglas High School

Foto: JONATHAN DRAKE/ REUTERS

17 Menschen starben beim Massaker an einer High School im US-Bundesstaat Florida. Die Überlebenden setzen sich jetzt für strengere Waffengesetze ein. "Wir verlieren unsere Leben, während die Erwachsenen herumspielen", sagte etwa Cameron Kasky, Schüler an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland.

Die Schüler kündigten einen Protestmarsch in Washington an, die Kundgebung soll am 24. März stattfinden. Weitere Veranstaltungen sind für den 20. April, den Jahrestag des Amoklaufs an der Columbine High School, geplant. Bereits in dieser Woche wollen die Schüler in der Hauptstadt des US-Bundesstaats Florida, Tallahassee, ihre Forderungen bei Politikern vorbringen.

Die Überlebenden richten sich auch direkt an Donald Trump. "Wenn der Präsident mir ins Gesicht sagt, dass das eine schreckliche Tragödie war und dass man nichts tun kann, frage ich ihn, wie viel Geld er von der NRA bekommen hat", sagte Emma Gonzalez bei einer Anti-Waffen-Demonstration in Fort Lauderdale. "Ich weiß es: 30 Millionen Dollar." Ihre Botschaft an alle Politiker, die Geld von der US-Waffenlobby genommen haben: "Schämen Sie sich!"

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"Sie sollen das Land vereinen, nicht teilen"

Der 17-jährige David Hogg mahnte Trump in einem Interview bei NBC : "Sie sind der Präsident. Sie sollen das Land vereinen, nicht teilen."

Trump hatte auf Twitter einen Zusammenhang zwischen dem Amoklauf und den Russland-Ermittlungen gegen sein Wahlkampfteam hergestellt: "Sehr traurig, dass das FBI die vielen Signale nicht registriert hat, die es vom Amokläufer in Florida gab. Das ist inakzeptabel." Das FBI verbringe zu viel Zeit damit, die angebliche Verstrickung seiner Wahlkampagne mit Russland zu beweisen - die habe es nicht gegeben.

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In einem weiteren Tweet warf er den Demokraten vor, dass sie keine strengeren Waffengesetze verabschiedet hätten, als sie während der Amtszeit von Barack Obama die nötigen Mehrheiten dafür hatten.

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"Wie können Sie es nur wagen?", fragte ihn David Hogg in Bezug auf diesen Tweet. Er habe gerade die Macht, etwas zu ändern - und schaue stattdessen nur zurück, um sich über die Demokraten zu beschweren. "Das ist ekelhaft", so Hogg. "Kinder sterben, und das Blut klebt auch an Ihren Händen", sagte Hogg zum Präsidenten.

Trump solle aufhören, Urlaub in Mar-a-Lago zu machen, und stattdessen etwas tun und Gesetze auf den Weg bringen. Und damit Leben retten.

wbr/AP

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