Berufsausbildung Bundesagentur will Azubis enger begleiten

Zehntausende Jugendliche finden keinen Ausbildungplatz, sie will die Bundesagentur für Arbeit künftig besser unterstützen. Schon bei der Stellensuche will die Behörde ansetzen und sich nicht mehr nur um benachteiligte Azubis kümmern.
Bundesagentur (in Köln): Mehr Hilfe für Azubis geplant

Bundesagentur (in Köln): Mehr Hilfe für Azubis geplant

Foto: Oliver Berg/ picture alliance / dpa

Zigtausende Jugendliche warten auf eine Lehrstelle, gleichzeitig werden Zehntausende Ausbildungsplätze nicht besetzt - dass etwas schiefläuft zwischen potenziellen Azubis und Unternehmen in Deutschland ist offenkundig.

Besonders schwer haben es diejenigen, die mit schlechten Bedingungen auf den Arbeitsmarkt treffen. Weil sie sozial benachteiligt sind oder lernschwach. Um ihnen einen besseren Start zu ermöglichen, will die Bundesagentur für Arbeit (BA) diese Jugendliche künftig während ihrer gesamten Lehrzeit begleiten. Sie sollen von einem Jobvermittler oder einem anderen Experten betreut werden.

Einige Jugendliche sollen sogar schon bei der Bewerbung auf eine Lehrstelle Unterstützung erhalten, sagte eine BA-Sprecherin am Freitag in Nürnberg. Eine solche "Assistierte Ausbildung" ist demnach Teil eines Hilfspakets, das der BA-Verwaltungsrat als Empfehlung an die Bundesregierung beschloss. Das Aufsichtsgremium reagierte damit nach eigenen Angaben auf die wachsende Zahl von Schulabgängern, die in den vergangenen beiden Jahren bei der Lehrstellensuche leer ausgingen.

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Der BA-Verwaltungsrat fordert außerdem, die sogenannten ausbildungsbegleitenden Hilfen auszuweiten. Anders als bisher sollten Nachhilfen oder eine sozialpädagogische Betreuung nicht auf sozial benachteiligte Lehrlinge beschränkt bleiben. "Wir hatten in der Vergangenheit Jugendlichen immer wieder solche Hilfen ablehnen müssen, die zwar Probleme hatten, aber weder lernbehindert noch sozial benachteiligt waren", sagte die Sprecherin. Dies wolle man nun ändern.

lgr/dpa
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