Studie Jedes achte Kind wird im Internet gemobbt

Schülerin mit Smartphone
Foto: Armin Weigel/ dpaFast jeder achte Schüler und junge Erwachsene hat es schon erlebt: Mobbing im Internet. Sie wurden beleidigt, beschimpft oder bloßgestellt, wie eine Studie des Bündnisses gegen Cybermobbing unter Zehn- bis 21-Jährigen zeigt. Für die Analyse haben die Forscher 1500 Schüler, Lehrer und Eltern befragt.
Damit hat die Zahl der Opfer zuletzt etwas nachgelassen. Bei einer ähnlichen Untersuchung vor vier Jahren, hatte noch mehr als jeder sechste der Befragten angegeben, bereits Cybermobbing erlebt zu haben.
Für die Betroffenen ist die Situation oft unerträglich. Jedes fünfte Opfer gab bei der aktuellen Befragung an, schon einmal Suizidgedanken wegen Cybermobbings gehabt zu haben.
Die Gründe für Mobbing sind vielfältig. Fast jeder siebte Schüler räumte bei der Befragung ein, selbst schon einmal andere im Internet gehänselt zu haben. Die Motive reichten von Ärger mit dem Opfer bis hin zu Langeweile oder "weil es cool ist".
Täter nutzen heute vorwiegend Chatdienste für Smartphones. Soziale Netzwerke spielten dagegen eine nicht mehr so große Rolle wie bei der ersten Befragung vor vier Jahren.
Jeder zweite Erstklässler surft im Internet
Das spiegelt sich auch in einer weiteren Studie des Digitalverbands Bitkom wider. Demnach nutzen Kinder immer früher und immer länger das Internet. Die Forscher hatten 926 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren befragt.
Fast jeder zweite Sechs- bis Siebenjährige surft zumindest gelegentlich im Internet. Im Jahr 2014 lag der Anteil noch bei 39 Prozent. Die Zeit, die die Kinder im Internet pro Tag verbringen ist laut der Studie von elf auf 39 Minuten gestiegen.
Besonders hoch in der Gunst der Kinder stehen Smartphones und Tablets. Mehr als zwei von drei der Zehn- bis Elfjährigen haben bereits ein eigenes Smartphone, drei Jahre zuvor war es nur jeder zweite.
Computer und Laptops verlieren dagegen an Bedeutung. Während im Jahr 2014 noch 46 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit dem stationären PC ins Internet gingen, sind es jetzt nur noch 35 Prozent. Bei Laptops sank der Anteil von 65 auf 49 Prozent.
"Der Medien- und Internetkonsum von Kindern und Jugendlichen wird immer mobiler", erklärte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg. Ins Internet zu gehen sei den Kindern völlig fremd, sie seien immer online - egal wo und egal wann.