EU-Vergleich Deutsche Grundschüler lernen seltener Fremdsprachen

Unter dem EU-Schnitt: Englischunterricht in einer vierten Klasse in Augsburg
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/ picture alliance / dpaIn Deutschland lernen weniger Grundschüler eine Fremdsprache als in den meisten anderen Ländern der EU. Rund zwei Drittel (68 Prozent) der Kinder hierzulande bekommen in den ersten Schuljahren Sprachunterricht, die meisten davon in Englisch. Damit liegt Deutschland unter dem EU-Durchschnitt von 82 Prozent. Das teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mit.
In Österreich, Malta, Zypern und Luxemburg lernen dagegen nahezu alle Grundschüler eine neue Sprache. Auch in Kroatien, Italien, Spanien, Polen und Frankreich ist der Fremdsprachenunterricht an Grundschulen extrem weitverbreitet (mehr als 95 Prozent). Schlusslicht im EU-Vergleich ist Portugal mit einem Anteil von rund 35 Prozent. Die Behörde bezieht sich in ihrer Auswertung auf Zahlen von 2013. Aktuellere Daten lägen noch nicht vor, heißt es.
Rund fünf Prozent der europäischen Grundschüler haben es sogar schon mit zwei oder noch mehr Fremdsprachen zu tun. Englisch war in allen EU-Staaten mit Ausnahme von Belgien und Luxemburg die am häufigsten gelehrte Fremdsprache.
In acht EU-Ländern stand Deutsch in den Grundschulen auf Platz zwei. Besonders beliebt ist der Deutschunterricht in Ungarn und Kroatien. Dort lernte etwa jeder fünfte Schüler Deutsch.
Auch im Sekundarbereich I lernen die allermeisten Schüler in Europa Englisch, nämlich fast 96 Prozent. Französisch lernt immerhin ein gutes Viertel der Sekundarschüler. Deutsch als Fremdsprache lernten 2013 rund 2,9 Millionen EU-Schüler der Sekundarstufe. Das entsprach laut Eurostat einem Anteil von 16,3 Prozent und somit dem dritten Platz.