Schläge, Drohungen und Mobbing KMK-Präsident fordert Lehrer auf, gewalttätige Schüler anzuzeigen

Kultusminister-Präsident Helmut Holter will gegen Gewalt an Schulen vorgehen. Auch Kinder, die nicht strafmündig sind, sollen die Konsequenzen ihres Handelns spüren.
Schülerin mit Klappmesser (Symbolbild)

Schülerin mit Klappmesser (Symbolbild)

Foto: Oliver Berg/dpa

Der Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Helmut Holter, will Gewalt gegen Lehrer an deutschen Schulen eindämmen. Er ermuntert betroffene Lehrer daher, die Täter anzuzeigen. "Wir müssen uns mit solchen Gewalttaten auseinandersetzen - verbale wie tätliche", sagte Thüringens Bildungsminister der Nachrichtenagentur dpa.

"Alle Fälle, die im Bereich des Straftatbestandes liegen, sollten zur Anzeige gebracht werden - auch wenn Kinder nicht strafmündig sind." Schüler müssten die Konsequenzen ihres Handelns spüren, empfahl der Linke-Politiker. Durch eine Strafanzeige würden sich Eltern und Schüler mit den Taten auseinandersetzen.

Zudem will Holter seinen Länder-Kollegen vorschlagen, Lehrer repräsentativ zum Thema Gewalt an Schulen zu befragen. Die Kultusminister der Bundesländer kommen am Donnerstag und Freitag in Erfurt zusammen, um sich in Bildungsfragen abzustimmen. Die Beschlüsse der KMK sind für die Länder nicht bindend.

An etwa jeder dritten Grundschule in Deutschland wurden Lehrer in den vergangenen fünf Jahren körperlich angegriffen, wie aus einer repräsentativen Umfrage unter Schulleitern hervorgeht. Die Umfrage war vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Auftrag gegeben worden. Über alle Schulformen hinweg gab es demnach an jeder vierten Schule Fälle tätlicher Gewalt gegen Lehrkräfte.

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NDR
kha/dpa
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