Interview "Wir wollen die Medienkompetenz fördern"
Frage: Herr Kinzl, warum fördert DasTelefonbuch den SPIEGEL-Schülerzeitungswettbewerb?
Kinzl: Zunächst einmal waren wir sehr von den eingereichten Heften und Beiträgen der vergangenen Wettbewerbe beeindruckt. Die Schülerredaktionen sind sehr kreativ und setzen ihre Hefte außerordentlich professionell um. Dabei bietet der SPIEGEL-Schülerzeitungswettbewerb den engagierten Nachwuchsredakteuren eine tolle Plattform, um auf sich aufmerksam zu machen. Warum nun die Förderung durch das Telefonbuch? Das bekannte Adressverzeichnis ist ein Gemeinschaftsprodukt von insgesamt 38 Verlagen und DeTeMedien. Viele dieser Verlage sind auch Herausgeber von Tageszeitungen, Zeitschriften und Online-Publikationen. Gemeinschaftlich haben wir uns das Ziel gesetzt, die Medienkompetenz bei Schülern und Jugendlichen zu fördern. So führen wir schon seit langem verschiedene Aktionen wie "Wer liest, gewinnt!" und "Mein 1. Telefonbuch" insbesondere für jüngere Schüler durch. Mit unserem Engagement beim SPIEGEL- Schülerzeitungswettbewerbs möchten wir auch die etwas älteren Schuljahrgänge unterstützen.
Frage: DasTelefonbuch ist Pate für die Sonderkategorie "In Kontakt bleiben 2.0". Was genau verbirgt sich dahinter?
Kinzl: Mit Freunden, Bekannten und Verwandten in Kontakt zu bleiben ist ein zentrales Bedürfnis für jeden von uns. Das Handy und das Internet spielen hierbei eine wichtige Rolle und haben dies in den letzten Jahren stark geprägt bzw. verändert. Die jüngeren Generationen kommunizieren heute anders, als ich es zum Beispiel in meiner Jugend noch getan habe. Die große Vielfalt an Kommunikations-Tools, die enorm schnelle Datenübermittlung und die scheinbar grenzenlose Erreichbarkeit wirken sich auf viele Facetten der Kommunikation und damit auf den Umgang mit beziehungsweise die Beziehung zueinander aus. Wie genau, darauf sollen die Schüler in ihren Artikeln/Berichten eingehen.
Frage: Können Sie uns ein paar Beispiele für Veränderungen geben?
Kinzl: Vor einigen Jahren hat man noch Brieffreundschaften gepflegt. Technisch bedingt hat ein Briefwechsel nicht selten eine Woche und länger in Anspruch genommen. Man hörte teilweise auch nur ein, zwei Mal im Jahr voneinander. Heute wird gemailt, gechattet und geskyped - live und in Farbe, egal von welchem Ort auf der Erde aus. Freundschaften werden auf diese Art nicht nur gepflegt, sie entstehen so auch ganz häufig erst. Kommuniziert wird dann manchmal täglich - ob über SchülerVZ, Facebook, Messenger. Hieraus entstehen nicht selten auch echte Beziehungen. Das Handy ist zum Alltags-Accessoire geworden. SMS nehmen gerade bei den jüngeren Generationen einen enorm hohen Stellenwert ein. Hier wird fast schon in einer ganz eigenen Sprache kommuniziert. Schüler von heute sind immer und überall erreichbar, und wehe sie gehen mal nicht ran, wenn die Eltern anrufen oder antworten auf die E-Mail des besten Freundes erst drei Tage später. Mir scheint, die Aussage "man kann nicht nicht kommunizieren" von Wazlawick ist aktueller denn je.
Frage: Was gibt es in der Sonderkategorie zu gewinnen?
Kinzl: Der Sieger der Sonderkategorie "In Kontakt bleiben 2.0" gewinnt ein mehrwöchiges Praktikum bei einem renommierten Verlag in einer Magazin-Redaktion in Hannover. Zusätzlich bekommt der Gewinner 1000 Euro Taschengeld für Verpflegung und Unterkunft. Der zweite Sieger wird mit einer digitalen Spiegelreflexkamera - eine Canon EOS 1000D - im Wert von rund 600 Euro belohnt. Die Bildqualität der Schülerzeitung sollte damit fortan gesichert sein, vielleicht ja auch die Karriere als Fotojournalist. Und da sich in der Sonderkategorie alles rund um das Thema Kommunikation dreht, erhält der dritte Preisträgerein Nokia-Handy im Wert von 200 Euro. Die Plätze vier bis 15 gehen ebenfalls nicht leer aus. Hier spendieren wir je ein Jahresabonnement des SPIEGEL. Mitmachen lohnt sich also.