Kinderbetreuung Giffey sagt Ländern 300 Millionen für Ausbildungsoffensive zu

An Kitas fehlen Tausende Erzieherinnen und Erzieher. Damit der Beruf attraktiver wird, soll die Ausbildung einem Bericht zufolge künftig vergütet werden. Das Familienministerium unterstützt das finanziell.
Kita (Symbolbild)

Kita (Symbolbild)

Foto: Monika Skolimowska/ picture alliance/dpa

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat den Ländern rund 300 Millionen Euro zugesagt, um mehr Fachkräfte für Kitas zu gewinnen. "Ab dem neuen Ausbildungsjahr im Sommer 2019 werden wir bis 2022 rund 300 Millionen Euro als Impuls für die Länder zur Verfügung stellen", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Das Geld soll dem Bericht zufolge unter anderem dazu verwendet werden, die Erzieherausbildung künftig zu vergüten. Derzeit werden die ersten beiden Ausbildungsjahre im Erzieherberuf, die an einer Fachschule stattfinden, nicht bezahlt.

"Es gibt Interesse an diesem Beruf, aber für zu viele ist er nicht attraktiv genug", sagte Giffey. "Solange wir keine bessere Bezahlung und Anerkennung erreichen, dürfte sich daran auch nichts ändern."

In Deutschland gibt es einen verheerenden Kitaplatzmangel. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln fehlen aktuell rund 270.000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige. Der Betreuungsschlüssel ist in einigen Bundesländern zudem sehr niedrig.

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Die Funke-Zeitungen zitieren aus einer aktuellen Prognose-Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums, nach der bis zum Jahr 2025 in deutschen Kitas 191.000 Fachkräfte fehlen, bis zum Jahr 2030 seien es 199.000. Der Studie zufolge ließen sich durch die Einführung einer Ausbildungsvergütung 50.000 zusätzliche Schulabgänger für eine Erzieherausbildung gewinnen.

Giffey sagte: "Wenn wir die Qualität in den Kitas nachhaltig verbessern und den steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen sicherstellen wollen, dann brauchen wir dringend auch mehr gut qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher."

sun/dpa
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