Lehrerstreik Kinder in Gaza können nicht zur Schule

UN-Mitarbeiter demonstrieren gegen Sparmaßnahmen im Gazastreifen
Foto: Khalil Hamra/ AP/dpaIm Gazastreifen konnten 225.000 Kinder am Montag nicht wie geplant ins neue Schuljahr starten, weil ihre Lehrer streikten. Mehrere Tausend Lehrer und Verwaltungsangestellte der 245 von den Vereinten Nationen betriebenen Schulen demonstrierten vor dem Hauptsitz des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) in Gaza.
Sie protestierten gegen drohende Kürzungsmaßnahmen, die zu größeren Klassen und zur unbezahlten Suspendierung von Schulpersonal für die Dauer eines Jahres führen könnten. In den vergangenen Wochen war es immer wieder zu Demonstrationen von UN-Mitarbeitern gekommen.
Die UNRWA leidet aufgrund der durch den jüngsten Gazakrieg und den syrischen Bürgerkrieg verursachten Sonderkosten unter großer Finanznot. Lange war deshalb der pünktliche Schuljahresbeginn in den Palästinensergebieten und für die Flüchtlingskinder in Syrien, im Libanon und in Jordanien gefährdet.
Erst Mitte vergangener Woche verkündete UNRWA-Generalkommissar Pierre Krähenbühl, dass die Schulen wie geplant öffnen würden, weil 80 der fehlenden 100 Millionen Dollar nach einem Appell an die Geberländer gespendet worden seien.
Am 5. August hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die internationale Gemeinschaft dringend gebeten, das Loch im UNRWA-Budget doch noch zu stopfen. Zu den wichtigsten Geberländern gehörten Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait, die daraufhin zusammen rund 50 Millionen Dollar aufbrachten. Die EU bemühe sich darum, in einigen Wochen auch noch einen Beitrag zu leisten, hatte Krähenbühel vergangene Woche gesagt.
Die UNRWA hat immer wieder mit Geldnot zu kämpfen. Im Januar musste sie die Wohngeldhilfen und Zuschüsse für Hausreparaturen an Zehntausende Palästinenser aussetzen.