Lexikon der Jugendsünden Laufende Spiralen, springende Diaphragmas

Slinky, die treppenlaufende Spirale, in den Händen ihrer gar nicht mehr jungen Erfinderin
Foto: © Peter Morgan / Reuters
Peinlichkeiten von früher: Das Lexikon der Jugendsünden
- Slime: Hierbei handelte es sich um grünen, dickflüssigen Schleim, der in einer Miniaturmülltonne lagerte. Chemienerds taten wichtigtuerisch kund, dass es zur Herstellung eines eigenen Slimes nicht viel mehr bedurfte als Borax und Polyvinylalkohol. Besonders Jungs fanden es eine Zeitlang lustig, den Schleimklumpen zu zähen Fäden zu formen, und hatten meist dankbare Zuschauer in Form von Lehrern und Mitschülerinnen, die reflexartig Mahn- und Ekelgeräusche von sich gaben. Darin hatte sich die Funktion des Schleims auch schon erschöpft. Schon nach kurzer Zeit fiel er versehentlich auf den Flokati, absorbierte dort Fusseln und Haare und verschwand für immer in seiner Mülltonne.
- Slinky: Eine Metallspirale, die man Treppen runterlaufen lassen konnte.
- Snap-Armband: Eine Zeitlang wurden neonfarbene Armbänder getragen, die aus einer Art Metall gefertigt waren, das sich durch hartes Schlagen auf eine Kante einrollen ließ. Das Gerücht, es bestehe das Risiko, sich durch das scharfe Metall die Pulsadern versehentlich aufzuschneiden und anschließend zu verbluten, hielt sich hartnäckig.
- Springgummi: Ein weiteres unnützes Ding, das aussah wie ein Diaphragma: Man stülpte die konkave rote Gummischeibe um und deponierte sie auf einer glatten Oberfläche. Irgendwann kehrte sie selbständig in ihre Ausgangsform zurück, wurde dadurch hochgeschleudert und erschreckte alle Umstehenden zu Tode. Immer wieder ein großer Spaß.
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