Niedersachsen An jeder zehnten Grundschule fehlt die Schulleitung

Mindestens 179 Schulen in Niedersachsen stehen ohne Schulleitung da. Die Opposition forderte bereits im Vorjahr Maßnahmen, doch das Problem ist weiter gewachsen.
Erstklässler in Hannover (Archiv)

Erstklässler in Hannover (Archiv)

Foto: Peter Steffen/ dpa

Die Grundschulen in Niedersachsen haben ein Leitungsproblem. An mindestens 179 Grundschulen sind die Schulleiterposten zurzeit nicht besetzt, sagte der Sprecher des Kultusministeriums. Damit sind gut zehn Prozent der knapp 1700 Grundschulen in dem Bundesland betroffen.

In einer Kleinen Anfrage gab das Ministerium  die Zahl der unbesetzten Posten mit 97 an, korrigierte die Zahl aber auf Nachfrage. In der Zahl von 179 fehlenden Schulleitungen seien Schulen, die auslaufen oder zusammengelegt werden, zudem nicht berücksichtigt worden. Allerdings würden die vakanten Leitungsstellen von Lehrern kommissarisch "verlässlich übernommen", heißt es in der Antwort auf die Anfrage. Diese würden individuell beraten und unterstützt.

Gegen den Missstand geht die rot-grüne Landesregierung laut dem Dokument insbesondere mit persönlichen Ansprachen und internen Besprechungen vor. "Zur Besetzung anstehende Stellen werden frühzeitig tabellarisch erfasst, um eine Planbarkeit zu gewährleisten", heißt es in der Antwort auf die Anfragte.

Zu wenig, findet die Opposition. Die CDU fordert unter anderem , die Attraktivität von Schulleiterstellen zu steigern. Die Besoldung müsse erhöht werden und die Unterrichtsverpflichtung auf bis zu 50 Prozent abgesenkt werden.

Der Vorsitzende des Schulleitungsverbands Niedersachsen (LSVN), Frank Stöber, forderte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung"  ebenfalls mehr finanzielle Anreize: "In Nordrhein-Westfalen wurde die Besoldung für Leiter erhöht. Das sollte in Niedersachsen auch möglich sein."

Im Vorjahr hatte die FDP in Niedersachsen bereits eine ähnliche Anfrage gestellt, berichtete die Zeitung , und ebenfalls eine höhere Besoldung gefordert. Damals waren demnach etwa 150 Grundschulen betroffen. Das Problem ist also noch weiter gewachsen.

sun

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