Panne in der Englischklausur Schüler bekommen falsche Abi-Aufgaben
Nach einem Einbruch hat ein Gymnasium in Sandhausen vergessen, die Abituraufgaben im Fach Englisch auszutauschen. Die Schüler sollen aber trotzdem nicht nachschreiben müssen.
Abiturprüfung (Archivbild)
Foto: Jens Wolf/ picture alliance / dpa67 Abiturienten aus Sandhausen in Baden-Württemberg haben am vergangenen Freitag die falschen Abituraufgaben bekommen - und gelöst. Der Fehler fiel erst auf, als sich die Schüler nach der Prüfung mit Abiturienten anderer Gymnasien unterhielten und feststellten, dass sie ihre Klausur zu einem ganz anderen Thema geschrieben hatten. Das berichtet die "Rhein-Neckar-Zeitung".
Dabei ist Englisch eines der Fächer, in denen die Länder beim aktuellen Abiturdurchgang erstmals einen gemeinsamen bundesweiten Aufgabenpool nutzen konnten. Nachdem Unbekannte Mitte April einen Tresor mit Abiaufgaben an einer Stuttgarter Schule aufgebrochen hatten, zeigten sich die Nachteile der zentralen Aufgaben: Weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass die Prüfungsfragen fotografiert worden sind, mussten in mehreren Bundesländern die Englisch- und Mathematikaufgaben ersetzt werden.
"Schüler sollen für den Fehler nicht bestraft werden"
Das galt auch für Baden-Württemberg. "Die Gymnasien hatten die klare Anweisung, die Aufgaben auszutauschen", sagte Ministeriumssprecherin Christine Sattler. "Offenbar ist dies der Schule in Sandhausen jedoch entgangen. Alle anderen 377 Gymnasien im Land haben es hinbekommen." Der Fehler sei gleich mehreren Lehrern nicht aufgefallen.
Zwingend nachschreiben müssen die Schüler des Friedrich-Ebert-Gymnasiums die Klausur jetzt aber nicht: "Da die Schüler nichts für den Fehler können, sollen sie dafür auch nicht bestraft werden und keine zusätzliche Belastung haben", sagte Ministeriumssprecherin Sattler dem Bericht zufolge. Sie können aber noch entscheiden, ob sie die Prüfung mit ganz neuen Aufgaben wiederholen wollen.
Schulleiter Peter Schnitzler wollte sich wegen des laufenden Verfahrens nicht ausführlich äußern. Er bestätigte lediglich, dass es eine "Störung" gegeben habe, sagte aber nicht, wie es zu dieser kam. Er sei aber "guten Mutes", dass das Verfahren ein positives Ende für die Schüler nehme, zitiert die Zeitung den Schulleiter. Schnitzler will die Schüler am Mittwochmittag bei einer extra angesetzten Versammlung informieren - nachdem alle, die an dem Tag ihre Mathe-Klausur schreiben müssen, mit der Prüfung fertig sind.
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