Schülerzeitungspreis Bewertungskriterien der Jury
Bewertungskriterien Kategorie Heftinhalt
- Titel: Gibt es eine Titelgeschichte, ein zentrales Heftthema? Wie gut, wie überzeugend, wie relevant oder originell ist die Titelidee?
- Inhaltsverzeichnis: Wie gelungen ist es? (Oft zeigen sich dort schon Konzeptionsschwächen oder -stärken)
- Heftmischung: Wie breit ist das Angebot der Themen? Geht es auch über die Perspektive des Schulkosmos hinaus? Gibt es politisch, sozial, gesellschaftlich relevante Inhalte? Wagen sich die Redakteure auch an komplexe Themen? Gibt es überraschende Geschichten aus dem Schulalltag?
- Formenvielfalt: Wie breit sind die verschiedenen journalistischen Formen wie Interview, Reportage, Hintergrundartikel, Buch- oder Kulturkritik, Aufmacher, Meldungsseiten, Umfrage vertreten? Gibt es auch Serviceelemente?
- Vermittlung: Wie gut wird erklärt? Gibt es Ansätze, auch über andere Formen wie Grafiken Fakten zu transportieren?
- Recherche: Ist eine gründliche Recherche, auch vor Ort und bei den Beteiligten, erkennbar?
- Aufmachung: Erschließt sich das Thema eines Artikels gut über die Überschrift, Vorspann, eventuell sogar Zwischenzeilen oder Zitate?
- Kritischer Geist: Spüren die Redakteure Missstände auf?
- Originalität: Inwieweit gelingt es den Schülern, Themen kreativ umzusetzen und einen besonderen Leseanreiz zu schaffen?
- Gestaltung: Wie überzeugend sind Fotos, Grafiken, Layout?
Bewertungskriterien Kategorie Heftinhalt (Grundschule)
- Verständlichkeit der Sprache: Kann man die Artikel verstehen, oder gibt es viele Fehler?
- Vielfalt: Je verschiedener die Themenauswahl, umso mehr Leser werden angesprochen. Wie groß ist das Themenspektrum der Ausgabe?
- Kritische Berichterstattung: Versuchen die Redakteure teilweise auch kritisch zu schreiben?
- Bezug zu eigener Welt: Werden Themen gewählt, die gerade Grundschüler interessiert?
- Formen der Berichterstattung: Gibt es unterschiedliche Textformen wie Interview oder Reportage?
- Fotos/Layout: Wie werden Fotos in die Zeitung eingebracht? Spricht das Layout den Leser an?
- Lesereinbindung: Gibt es die Möglichkeit, dass sich die Leser aktiv an der Ausgabe beteiligen können, beispielsweise durch Leserbriefe oder Kommentare?
- Interaktion: Gelingt es den Schülern, den Lesespaß zu wecken, zum Beispiel durch Aktionen oder Gewinnspielen?
- Ausgaben-Anzahl: Wie groß ist die Auflage der Schülerzeitung?
Bewertungskriterien Kategorie Online-Auftritt
- Themen: Wie relevant sind sie für Schüler/Jugendliche? Wie ist die Mischung aus bunten und harten Themen?
- Format: Wie ist die Mischung aus Textgattungen: Interview, Reportage, Nachricht, vielleicht sogar Glosse und Kommentar?
- Multimedia: Wie werden die verschiedenen Medien eingesetzt: Texte, Videos, Fotos?
- Qualität: Wie ist die Qualität der Texte, Videos und Fotos? Ist zu erkennen, dass die Medien sinnvoll für das jeweilige Thema eingesetzt werden?
- Frequenz: Wie häufig lohnt es sich, die Seite zu besuchen? Wird sie aktuell gehalten? Ist wöchentlich oder sogar täglich Bewegung zu sehen?
- Design: Wie userfreundlich ist die Seite? Wie attraktiv/kreativ ist sie gestaltet?
- Social Media: Werden die Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter genutzt, um die Seite zu verbreiten und mit den Lesern in einen Dialog zu treten?
Bewertungskriterien Kategorie Titelbild
Zurück zur Ausschreibung Inhalt
- Relevanz: Existiert bei dem Thema ein sinnfälliger Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen?
- Interpretation: Wie intelligent wird das gewählte Thema aufgearbeitet und dem Leser präsentiert?
- Verständlichkeit: Ist das Titelthema auch für Leser verständlich dargestellt, die den Sachverhalt nicht kennen?
- Reduktion: Gelingt es, den Sachverhalt möglichst knapp und ohne Umschweife darzustellen?
- Text: Wie gut gelingt die inhaltliche Verbindung von Text und Bild?
Form
- Konzept: Geht der Entwurf ungewöhnliche und überraschende Wege?
- Layout: Wie sachkundig werden gestalterische Prinzipien angewendet?
- Typografie: Sind die Titelzeile und, falls vorhanden, eine Unterzeile auch formal ein stimmiger Teil der Gestaltung?
- Technik: Welche Fertigkeiten besitzen der oder die Gestalter beim Umgang mit Grafikprogrammen und grafischen Werkzeugen?
- Umsetzung: Wie wirkt das Titelbild im "Gesamt-Finish"?
Bewertungskriterien Kategorie Layout
- Format : Ist das Format wohlbekannt oder passend zum Heftthema eher ungewöhnlich? Ist es handlich, lässt es sich gut blättern, und bietet es genügend Raum für die angedachte Text- und Bildsprache?
- Satzspiegel : Der Satzspiegel begrenzt die Texte, Grafiken und Bilder so auf der Seite, dass es dem Betrachter harmonisch erscheint. Zu diesem ästhetischen Ordnungsprinzip gehören auch der "lebendige Kolumnentitel" oder Fußnoten, die dem Leser zusätzliche Orientierung bieten.
- Schrift : Wie viele Schriften werden verwendet, und wie viele brauchte man wirklich? Meist reichen zwei Schriften in ihren unterschiedlichen Schnitten (fett, kursiv, etc.) aus, um verschiedene Informationen in einem Text hervorzuheben. Besonders schön wird es dann, wenn zwei Schriften optisch im Kontrast zueinanderstehen, und besonders interessant wird es dann, wenn sich die Schriftauswahl dem Inhaltlichen zu nähern versucht.
- Textgestaltung: Ist der Text gut lesbar gesetzt? Sind die Zeilen zu kurz, entstehen im Blocksatz hässliche Zwischenräume. Sind die Zeilen zu lang, ermüden sie den Leser. Gibt es erkennbare Unterschiede verschiedener Textarten wie Überschrift, Vorspann und Fließtext? Werden Zwischentitel oder Zitate zur Auflockerung von "Bleiwüsten" benutzt?
- Wahl des Papiers : Wie fühlt sich das Papier an? Wie ist seine Farbe? Hochglänzendes Papier eignet sich zwar gut für Bilder, lässt aber Texte auf Grund der Reflektion nur schwer lesen. Und ist in Zeiten schwindender Ressourcen nicht auch an umweltfreundliches Papier zu denken?
- Weißräume: Wie ist das Verhältnis von Texten und Bildern zur freien Fläche? Wurde auch der unbedruckte Weißraum als Gestaltungsmittel miteinbezogen?
- Gestaltung : Gibt es ein harmonisches, oder spannungsvolles Verhältnis von Text und Bild? Ist ein Gestaltungswille oder Gedanke erkennbar? Hat der Layouter dabei auch an den Betrachter gedacht? Macht es Spaß, die jeweilige Zeitung in die Hand zu nehmen, zu lesen, zu blättern und anzuschauen? Und steht die Gestaltung in Zusammenhang mit der inhaltlichen Arbeit der Textredaktion?
Bewertungskriterien Kategorie Interview
- Beachtung journalistischer Kriterien : Ist das Interview gut vorbereitet? Wird bei unklaren Antworten nachgefragt? Sind Einstieg und Ausstieg dramaturgisch gut gewählt? Ist die Rollenverteilung klar? Sind die Fragen kurz, präzise, offen?
- Kreativität/ Flexibilität: Kreativität bei der Umsetzung, beispielsweise die Wahl eines bestimmten und passenden Ortes für das Interview. Erzeugung einer Gesprächssituation: Entsteht eine Atmosphäre, beispielsweise durch Wiedergabe von langen Denkpausen bei sensiblen Fragen und dergleichen (der Leser darf nicht das Gefühl haben, dass das Interview genauso gut auch per E-Mail hätte geführt werden können) Flexibilität bei den Fragen: Wie geht der Interviewer auf den Gesprächspartner ein?
- Wahl des Gesprächspartners: Was macht den Gesprächspartner interessant? Ist der Gesprächspartner relevant für Schüler? Gibt es die Möglichkeit der kontroversen Diskussion zwischen Interviewer und Interview-Partner? Werden bei Experten Fachwörter "übersetzt"?
Bewertungskriterien Kategorie Reportage
Eine Reportage ist dann gut, wenn sie ist wie ein Spielfilm. Wenn:
- sie über eine gute Recherche verfügt
- sie einen mitreißenden Einstieg hat und einen roten Faden in der Erzählung
- sie eine Dramaturgie hat und spannend ist wie ein Kinofilm
- die Sprache präzise ist und klare Bilder enthält
- sie das Erlebte in Szenen gut beschreibt und alle Sinne beim Leser anspricht (Geräusche, Gerüche, Gesehenes)
- ihre Darsteller interessant sind und neugierig machen (Helden und Antihelden)
- die Fakten und Beobachtungen gut miteinander verbunden sind
- der Schluss eine Pointe enthält (er neugierig macht, lakonisch ist oder witzig)
Bewertungskriterien Kategorie Foto
Das Foto muss selbstgemacht sein.
- Illustrative Themen: (beispielsweise Angst, Einsamkeit, Freundschaft): Ist das Thema gut umgesetzt, begreift man, worum es in der Geschichte geht?
- Portraits: Was sagt das Foto über die Person aus? Was außer dem Aussehen sieht man auf dem Bild? Was lernt man über die soziale Herkunft, Stimmung und Haltung, Situation des Menschen?
- Reportagen: Ist die Geschichte lebendig erzählt, enthält sie viele Facetten, Einzelheiten z. B. aus dem Alltag oder von Abläufen? Wichtig bei Reportagen ist das Aufmacherfoto. Es soll im besten Fall in einem Bild deutlich machen, warum diese Geschichte erzählt wird: Wo spielt die Geschichte, wann spielt sie, und warum machen wir sie?
Bewertungskriterien für Wissenschaftsjournalisten
Ein guter Wissenschaftsjournalist...
- erzählt in seinen Artikeln lebendig und nicht dröge wie ein Fachbuch.
- erzeugt beim Leser Staunen ohne zu sensationalisieren.
- stellt Fragen, beantwortet sie aber auch. Etwa: Warum und wann ist diese Entdeckung relevant für uns?
- berichtet ausgewogen. Wenn eine Technologie oder eine Entdeckung neben Vorteilen und Chancen auch Risiken birgt, dann muss der Text das erwähnen und einordnen.
- erklärt schwierige Zusammenhänge und Fremdwörter so, dass sie für den Leser verständlich werden.
- darf Kompliziertes dabei aber nicht so verkürzen, dass es falsch wird.