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Lass die Penne Penne sein: Prominente ohne Schulabschluss

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Schulabbrecher Sechs Prozent verlassen die Schule ohne Abschluss

Deutschland hat sich beim Bildungsgipfel vorgenommen, die Zahl der Schulabbrecher bis 2015 zu halbieren. Eine aktuelle Analyse des DGB zeigt jetzt: Das Vorhaben droht zu scheitern. Die Abbrecherquote sinkt zwar - aber nur sehr langsam.

Berlin - Die Zahl der Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen, sinkt. Das ist eine gute Nachricht. Verließen 2008 noch acht Prozent aller Schulabgänger die Schule ohne Abschluss, so hat sich diese Zahl im Jahr 2012 auf 5,9 Prozent reduziert. Das geht aus einer Analyse des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) fünf Jahre nach dem Bildungsgipfel hervor.

Allerdings sinkt die Zahl damit weiterhin äußerst langsam. Im Jahr 2010 hatte die Abbrecherquote laut Statistischem Bundesamt bei 6,5 Prozent gelegen, 2009 bei 6,9 Prozent.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Landesminister hatten sich viel vorgenommen, damals 2008 in Dresden. Beim Bildungsgipfel formulierten sie einen Katalog von Zielen, die die Bildungssituation in Deutschland verbessern sollten. Darunter auch jenes, die Zahl der Schulabbrecher bis 2015 von acht auf vier Prozent zu halbieren.

Abbrecherzahlen im Osten höher

Bildungsforscher Klaus Klemm, Autor der Fünf-Jahres-Analyse, bezweifelt angesichts der Zahlen, dass dieses Ziel "in absehbarer Zeit erreicht werden kann". Denn die Hälfte aller Schulabgänger ohne Abschluss stamme aus Förderschulen. Und ein bundesweit abgestimmtes Konzept zur Unterstützung dieser Schüler sei nicht in Sicht. Um die vier Prozent zu schaffen, müssten deshalb nahezu alle Schüler, die nicht eine Förderschule besuchen, einen Abschluss machen, so Klemm in seiner Studie.

Klemm verweist in seiner Analyse zudem auf große Unterschiede zwischen den Bundesländern. So verlassen in Bayern nur 4,8 Prozent der Jugendlichen ihre Schule ohne Hauptschulabschluss. In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt sind es dagegen 11,9 bzw. 11,3 Prozent. Insgesamt seien die Schulabbrecherzahlen im Osten deutlich höher als im Westen. In Nordrhein-Westfalen sind es 5,6 Prozent, in Baden-Württemberg 5,1, in Brandenburg acht Prozent.

seh/dpa
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