Schulbuch des Jahres Mathebücher gehen leer aus

Eigentlich sollte es drei Sieger bei der Preisverleihung "Schulbuch des Jahres 2016" geben. Aber in den Naturwissenschaften fand die Jury kein preiswürdiges Werk.
Leipziger Buchmesse: Eine Jury zeichnete das Schulbuch des Jahres 2016 aus

Leipziger Buchmesse: Eine Jury zeichnete das Schulbuch des Jahres 2016 aus

Foto: Leipziger Messe

In der MINT-Kategorie, Fächern wie Mathematik und Naturwissenschaften, gab es beim "Schulbuch des Jahres 2016"  keinen Sieger. "Die wenigen eingereichten Lehrwerke wiesen aus unserer Sicht zu wenig neue Ansätze auf", sagte Eckhardt Fuchs, Juryvorsitzender und Direktor des Georg-Eckert-Instituts, Leibniz-Institut für Internationale Schulbuchforschung. Deshalb habe die Jury in dieser Kategorie auf eine Auszeichnung verzichtet.

Dafür gab es einen Sonderpreis für digitale Bildungsmedien. Der ging an ein multimediales Geschichtsbuch: "mBook. Das lange 19. Jahrhundert". Das digitale Werk enthält kurze Videos, in denen die Autoren deutlich machen, dass jeder seine eigene Sicht auf die Vergangenheit hat. Dieser Ansatz überzeugte die Jury besonders. So werde Mehrperspektivität von Geschichte für Schülerinnen und Schüler verständlich, lobte sie.

In den Kategorien Geschichte & Gesellschaft sowie Sprachen habe man in diesem Jahr "herausragende Schulbücher" gehabt, betonte Fuchs. Den Titel "Schulbuch des Jahres 2016" erhielten das Philosophiebuch "philo" vom C.C. Buchner Verlag und das Englischbuch "Green Line Oberstufe" vom Klett Verlag.

"Philosophie als modernes Denkfach"

"philo" entfalte die klassischen Fragen der Philosophie anhand aktueller Kontroversen, beispielsweise um den NSA-Abhörskandal oder Steuerhinterziehung, und präsentiere Philosophie als modernes Denkfach, hieß es von der Jury. "Green Line" beeindrucke "mit dem breiten Spektrum an Textsorten zu hochaktuellen Themen wie globalisation, migration and diversity sowie science and utopia."

Das Georg-Eckert-Institut hat die Auszeichnung für besonders "innovative Schulbuchkonzepte" zum fünften Mal vergeben. Die Sieger wurden am Freitag bei der Leipziger Buchmesse bekannt gegeben . Die Bücher ermittelte in diesem Jahr eine Jury aus acht Wissenschaftlern, Lehrern und anderen Fachleuten. Sie wählte aus rund 30 eingereichten Lehrwerken für die Sekundarstufe 2 ihre Favoriten aus. In der nächsten Runde soll es wieder um Schulbücher für die Grundschule, danach um Lehrwerke für die Sekundarstufe 1 gehen.

fok

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