
US-Schule: Kuschelverbot auf dem Pausenhof
Strenger Rektor an US-Schule Kuscheln verboten
Hamburg - Es könnte passieren, dass die Schüler der Matawan-Aberdeen School im Bundestaat New Jersey demnächst nicht wissen, wie sie sich morgens begrüßen dürfen. Eine herzliche Umarmung fällt jedenfalls aus. Seit kurzem herrscht für alle 900 Schüler ein "Umarmungs-Verbot".
Verfügt hat diese Regel Schuldirektor Tyler Blackmore, der nach "Vorfällen unangemessener physischer Kontakte" den Kindern der Klassenstufen sechs bis acht das gegenseitige Umklammern untersagte. Mit dieser strengen Vorschrift wolle man den Schülern einen geeigneten Umgang beibringen, heißt es aus der Schule.
David Healy, Vorsteher des Schulbezirks, sprach beim amerikanischen Fernsehsender Fox von einer pflichtbewussten Handlung seines Schulleiters. Die Regel habe durchaus einen Nutzen: "Herr Blackmore ist verantwortlich für die Sicherheit und das Wohlergehen von 900 Schülern. Auf Grund eines unpassenden Vorgangs zwischen zwei Schülern ist die Schule ab jetzt frei von Umarmungen."
Es sei absolute Routine und bedauerlich, dass einige Menschen sich jetzt über die Probleme der Schulgemeinschaft lustig machen würden, sagte Healy mit Blick auf die aktuelle Berichterstattung in den amerikanischen Medien, die eher spöttisch ausfiel. Der Bezirksvorsteher betonte, dass sich keines der Kinder im Alter zwischen 11 und 14 Jahren vor einer Suspendierung fürchten müsse, sollten sie sich doch auf dem Schulhof in den Arm nehmen.
Starre Traditionen beim Abschlussball
Das zu viel Nähe auch unter gleichgeschlechtlichen Schülern in den USA zu einem Problem werden kann, musste Reuben Lack aus dem Bundesstaat Georgia erfahren: Der Schulsprecher der Alpharetta High School scheiterte bei dem Versuch, den Abschlussball seiner Schule von seinen starren Traditionen zu befreien.
Neben der üblichen Wahl eines Jungen und eines Mädchens zu König und Königin des Abends schlug der 18-Jährige dem Ballkomitee vor, auch ein rein männliches oder weibliches Tanzpaar auf der Veranstaltung zu krönen.
Kurze Zeit später, so Lack, wurde er dann von Seiten der Schule wegen "persönlicher Projekte" und "politischen Veränderungen" seines Amtes als Schülervertreter enthoben. Lack möchte sich dagegen nun vor einem Bundesgericht wehren.