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Architektur fürs perfekte Lernen: Die coolsten Schulen der Welt

Foto: Andrea Kroth

Design-Schulen Die perfekte Architektur zum Lernen

Eine gute Schule braucht engagierte Lehrer, ein durchdachtes Konzept, anregende Materialien, ja klar. Doch was ist mit dem Gebäude? Eine Architektin erklärt, wie stark die Bauweise den Lernerfolg beeinflusst.
Zur Person
Foto: Privat

Prue Chiles arbeitet als Architektin in Sheffield und lehrt an der Universität von Newcastle, Großbritannien. Mit ihrem Architekturbüro hat sie sich auf Bildungseinrichtungen spezialisiert. Sie ist Herausgeberin des Buches "Schulen bauen. Leitlinien für Planung und Entwurf", Birkhäuser.

SPIEGEL ONLINE: Frau Chiles, warum hilft Architektur beim Lernen?

Prue Chiles: Eine Schule sollte so umwerfend sein, dass sich Kinder gern mit ihr identifizieren. Klare architektonische Aussagen können die Lernenden anregen. Wenn Schüler etwa aus dem Klassenzimmer kommen, sollte es anders, interessant aussehen. So ein Wechsel verbessert die Konzentration. Abwechslung entsteht auch, indem man verschiedene Sinne anspricht oder Materialien einsetzt, die sich toll anfühlen.

SPIEGEL ONLINE: Warum sollten Klassenräume, die es seit Jahrzehnten gibt, nicht mehr gut genug sein?

Chiles: Wir sollten uns nicht mehr dafür rechtfertigen müssen, gute Schulen bauen zu wollen. Früher gab es nur Frontalunterricht, mittags gingen die Kinder nach Hause. Heute ist das Lernen individualisierter, und die Kinder verbringen mehr Zeit in der Schule. Jeder Schüler sollte eine ideale Umgebung bekommen.

SPIEGEL ONLINE: Wie kann das konkret aussehen?

Chiles: In London habe ich die Toiletten einer Schule umbauen lassen und dabei die Solarpaneele und die gesamte Energiekonstruktion freigelegt. So können die Kinder gleich etwas über Nachhaltigkeit lernen. Ich denke manchmal sogar: Wenn die Toiletten super sind, ergibt sich der Rest von allein. Denn das ist oft der Ort, an dem Kinder bedroht und gemobbt werden.

SPIEGEL ONLINE: Einige Schulen werden einfach bunt angemalt, wenn man sie kindgerechter gestalten will. Reicht das?

Chiles: Farbe ist ein Anfang. Fantasiereiche Spielorte sind wichtig, gerade für jüngere Schüler. Die Älteren brauchen eher eigene Nischen, als Zeichen, dass wir ihnen vertrauen. Zum Beispiel eine Ecke mit schnellem WLAN, in der sie auch ihre Handy-Akkus aufladen können.

SPIEGEL ONLINE: Wie werden Schulen in anderen Ländern gebaut?

Chiles: In Südamerika gibt es Schulen, die zwar billig und aus Beton sind, aber mit ihrem ikonischen Design starke Eindrücke hinterlassen. In Skandinavien setzt man auf viel Holz und Licht, die Gebäude spiegeln Klima, Kultur und Landschaft des Landes. Besonders gut gefällt mir eine schwedische Schule, die ihren Eingang in eine Bücherei verwandelt hat: Jeder Schüler muss auf dem Weg zum Klassenzimmer an den Büchern vorbei. In Großbritannien hingegen gilt Design als Firlefanz. Dabei ist Architektur so elementar.

In der Fotostrecke sehen Sie gelungene Schul-Architekturen.

Gute Ideen für die Schule gesucht!
Foto: DER SPIEGEL

Gesucht werden Entwürfe aus dem Bereich Social Design, die Schulen zu attraktiveren Orten machen. Das kann ein wandelbares Sportgerät für den Pausenhof sein, eine App für den Schulalltag oder ein mobiles Traumsofa für die Pausenhalle. Jeder kann jetzt mitmachen beim Orange Social Design Award 2015!Unterlagen, Fristen, Teilnahmebedingungen, Jury

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