Kitas CDU berät über verpflichtende Deutschtests für Kinder

Kitakinder in Düsseldorf bei einem Sprachtest (Archiv)
Foto: Federico Gambarini/ DPADie CDU steht auf ihrem Parteitag in Leipzig vor einer bildungspolitischen Grundsatzentscheidung. Der schleswig-holsteinische Landesverband fordert, "verpflichtende Sprachtests" für Kinder im Vorschulalter einzuführen. Spätestens ab einem Alter von vier Jahren sollen demnach Sprachstandtests durchgeführt werden.
Bei besonderem Förderbedarf müsse "eine verpflichtende, qualitativ wirksame, durchgehende Sprachförderung in einer Kindertagesstätte oder Vorschule" angeboten werden, heißt es in dem Parteitagsantrag. Sollten sich Eltern weigern, Fördermaßnahmen für das Kind zu ermöglichen, "müssen wirksame Sanktionsmechanismen greifen".
Die Debatte um Sprachtests hatte zuletzt für Auseinandersetzungen gesorgt, nachdem der CDU-Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann in einem Interview angedeutet hatte, Kinder mit sehr geringen Deutschkenntnissen notfalls verspätet einzuschulen. Der maßgeblich von der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Karin Prien erarbeitete Antrag setzt nicht auf eine Verschiebung der Einschulung.
Im Falle unzureichender Deutschkenntnisse will die Nord-CDU neben dem Regelunterricht verpflichtende Zusatzstunden sowie spezielle Sprachförderklassen einführen. Mit der Entscheidung wolle man auch zeigen, dass die CDU das Feld der Bildungspolitik, das sie in den vergangenen Jahren stark vernachlässigt hatte, wieder stärker besetzen werde, heißt es.