Bericht von Unicef 175 Millionen Kinder erhalten keine Vorschulbildung

In Deutschland wird fast jedes Kind schon im Vorschulalter gefördert. Weltweit sind es aber nur knapp die Hälfte aller Drei- bis Sechsjährigen. Das Uno-Kinderhilfswerk fordert von Regierungen, mehr zu investieren.
Kinder werden in einem Rohingya-Camp in der Stadt Cox's Bazar in Bangladesch unterrichtet

Kinder werden in einem Rohingya-Camp in der Stadt Cox's Bazar in Bangladesch unterrichtet

Foto: Mohammad Ponir Hossain/ REUTERS

Weltweit haben mindestens 175 Millionen Kinder keinen Zugang zu vorschulischer Bildung. Damit wird rund die Hälfte aller Drei- bis Sechsjährigen nicht vor dem Schulbeginn gefördert. In den ärmsten Ländern der Welt erhält sogar nur jedes fünfte Kind eine vorschulische Bildung. Das geht aus einer Studie hervor, die das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen veröffentlichte, sie trägt den Titel "A World ready to learn" .

Während etwa in Deutschland und den meisten anderen westeuropäischen Ländern fast jedes Kind Vorschulbildung erhält, waren es beispielsweise in Burkina Faso 2017 nur vier Prozent. Die Hauptursachen für fehlende frühkindliche Bildung sind laut Unicef  Armut und der Bildungsstand der Mutter, ebenso wie Kriege und Katastrophen.

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Unicef fordert alle Regierungen auf, mindestens zehn Prozent ihres Bildungsetats in frühkindliche Förderung zu investieren. 2017 seien es im globalen Durchschnitt nur etwa sieben Prozent gewesen. Weltweit würden 9,3 Millionen neue Vorschul-Lehrkräfte benötigt, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung in diesem Bereich bis 2030 zu erreichen.

"Wenn wir unseren Kindern das Beste im Leben ermöglichen wollen, müssen Staats- und Regierungschefs Vorschulbildung zu einer Priorität erklären und entsprechende Ressourcen bereitstellen", sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Wer im Vorschulalter adäquat gefördert werde, müsse seltener Klassen wiederholen oder die Schule abbrechen.

aar/dpa/AFP
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