US-Ernährungsinitiative gescheitert Schulkantinen frittieren weiter

Pommes weiterhin erlaubt: Den Nationalen Kartoffelrat wird's freuen
Foto: ddpAmerikanische Schüler werden auf ihren Tabletts in den Schulkantinen weiterhin Pizza, Burger und Pommes finden. Die US-Regierung ist mit ihrem Versuch, für gesündere Ernährung an den Schulen zu sorgen, gescheitert. Der Kongress hat das Vorhaben des Landwirtschaftsministeriums aus Kostengründen am Dienstag blockiert. Das Ministerium wollte die Ausgabe von fett- und kalorienreichen Gerichten an Schulen einschränken und mehr gesundes Gemüse und Vollkornprodukte auf die Speisepläne bringen.
Vor allem stärkehaltige Gemüse wie Kartoffeln sollten seltener auf dem Menüplan stehen - sie landen oft als frittierte Pommes auf dem Teller, die mehr als dreimal so viel Kalorien enthalten wie gekochte Kartoffeln. Auch sollte die Pizza-Tomatensoße ihre bisherige Einstufung als gesundes Gemüse verlieren.
Die Zahl der Übergewichtigen in den USA ist in den vergangenen Jahren rasant gestiegen. Auch Kinder und Jugendliche sind davon betroffen. Laut einer Studie der University of North Carolina haben amerikanische Kinder 2006 durchschnittlich 179 Kilokalorien pro Tag mehr zu sich genommen als Ende der siebziger Jahre..
14 Cents mehr pro Gericht
Zuletzt hatte eine Gruppe pensionierter Generäle und Admiräle des US-Militärs den Kongress in einem Brief aufgefordert, endlich das "Pizza-Schlupfloch" zu schließen. Doch Lobby-Verbände der Tiefkühlpizza- und Kartoffelindustrie wie das National Frozen Pizza Institute und das National Potato Council hätten die Abgeordneten und Senatoren davon überzeugt, dass das Vorhaben den Schulen wegen hoher Gemüsepreise neue Milliardenkosten aufgebürdet hätte.
Laut "New York Times" würde nach Berechnungen des Landwirtschaftsministeriums ein Schülergericht nach der neuen Regelung 14 Cents mehr kosten. In fünf Jahren würden sich die Mehrkosten auf 6,8 Milliarden Dollar summieren.